Der Fall sorgte im vergangenen Sommer für Aufsehen: Im August wurde in den USA ein russischer Staatsbürger festgenommen, dem die Behörden vorwarfen, versucht zu haben, einen Tesla-Mitarbeiter in der Akku-Gigafactory im Bundesstaat Nevada dazu zu bestechen, Schadsoftware in das Firmennetz einzuspielen. Statt die dafür angebotene 1 Million Dollar zu nehmen, wandte sich der Angesprochene aber an das FBI, das die weiteren Gespräche mitschnitt und den Anwerber später festnahm. Im Prozess um den gescheiterten Tesla-Hack hat sich der Russe nach Berichten jetzt schuldig bekannt.
Tesla sollte mit Daten erpresst werden
Offenbar stand hinter dem versuchten Angriff auf Tesla nicht, wie von manchen geargwöhnt, eine staatliche Stelle, sondern gewöhnliche kriminelle Energie. In dem Schuldbekenntnis, dem der Angeklagte laut einem Bericht von The Record jetzt zustimmte, wird jedenfalls nichts erwähnt, was über Aktivitäten einer Hacker-Bande hinausgehen würde.
Vorgeworfen wurde dem 26 Jahre alten Russen, im Auftrag der Bande in die USA gereist zu sein, um dort zu versuchen, den Tesla-Mitarbeiter zum Mitmachen zu bewegen. Ob der Insider gezielt ausgewählt wurde, blieb offen; er soll aber ebenfalls aus Russland stammen. Der Vorschlag an ihn lautete, eigens programmierte Schadsoftware in Teslas Computer-Netz zu installieren. Über diese wollten die Hacker dann Daten kopieren und Tesla mit der Drohung erpressen, sie zu veröffentlichen.
„Verschwörung zu Computer-Beschädigung“
Stattdessen informierte der Gigafactory-Mitarbeiter die Behörden und ließ sich für weitere Gespräche mit dem Anwerber mit Mikrofonen versehen, über die das FBI mithörte. Als der Mann über die Ermittlungen informiert wurde, versuchte er die USA zu verlassen, wurde aber am Flughafen festgenommen.
Wäre die Anwerbung gelungen, hätte der Russe laut The Record mit einem Honorar von 250.000 Dollar rechnen können. Wie viel die Hacker von Tesla erpressen wollten und mit welcher Art von internen Daten, ist offen, aber laut dem Bericht ging es um mehrere Millionen Dollar. Mit seinem Schuld-Eingeständnis habe der Angeklagte seine drohende Strafe für die „Verschwörung zur absichtlichen Beschädigung eines vernetzten Computers“ von bis zu fünf Jahren Haft auf vier bis zehn Monate verringern können.