Bild: Boden-Arbeiten für Giga Texas Ende August (Foto: Jeff Roberts)
Bis 2030 will Tesla die heute kaum vorstellbare Kapazität von drei Terawattstunden Batterie-Zellen pro Jahr aus eigener Produktion erreicht haben – mehr als 15-mal so viel, wie die bislang größten Anbieter CATL, LG Chem und Panasonic Ende 2019 zusammen anzubieten hatten. Das gab CEO Elon Musk in dieser Woche bei Teslas großem Batterie-Tag bekannt. Eine erste Pilotanlage für eigene Zellen (mit der dafür hohen Kapazität von 10 Gigawattstunden pro Jahr) wird bei Tesla in Fremont schon aufgebaut. Doch für eine eigene Tera-Produktion braucht es noch viel mehr Zell-Fabriken – und eine weitere könnte im US-Bundesstaat Texas entstehen, wo Tesla vor kurzem mit der Bau seiner neuesten Gigafactory begonnen hat.
Tesla kauft nach und will noch mehr
Denn soeben hat Tesla zusätzlich zu dem Grundstück von 800 Hektar nahe der regionalen Technologie-Metropole Austin weitere gut 150 Hektar direkt angrenzend gekauft, berichtet die lokale Publikation Statesman unter Berufung auf Grundbuch-Einträge. Das wäre noch einmal halb so viel Land zusätzlich in Texas, wie Tesla für seine komplette deutsche Gigafactory bei Berlin gekauft hat. Außerdem soll das Unternehmen derzeit nach weiteren Grundstücken in der Nähe suchen.
Nach bisherigen Angaben von CEO Musk von diesem Juli sollen in der Gigafactory Texas vor Ende nächsten Jahres Model Y, der Tesla Cybertruck und der Semi produziert werden. Die Umgebung der Fabrik solle außerdem zu einem öffentlichen „Öko-Paradies“ für Wanderer und Radfahrer ausgebaut werden. Mitte September wurden die Pläne für die Gigafactory selbst entdeckt. Die Gebäude-Fläche ist kaum größer als die bei der aktuellen erste Phase der deutschen Tesla-Fabrik, doch die Pläne lassen nicht erkennen, dass in Texas wie in Grünheide noch weitere drei Gigafactory-Blöcke folgen sollen: Giga Texas wird von Anfang an in der für Tesla mittlerweile typischen Diamant-Form gebaut.
Zell-Fabrik bei Tesla in Texas?
Angesichts des mehr als doppelt so großen Grundstücks in Texas bliebe damit umso mehr Platz für weitere Tesla-Gebäude auf den 800 Hektar, die im Juli gekauft wurden. Aber auch das reicht offensichtlich noch nicht aus. Laut Statesman bedeutet der aktuelle Nachkauf nicht nur noch mehr Fläche, sondern auch eine bessere Erreichbarkeit von Tesla Texas: Durch das zusätzliche Grundstück könne eine weitere Fernstraße für die direkte Anfahrt zur Gigafactory genutzt werden.
Ein Analyst hatte schon vor Teslas Batterie-Tag darauf hingewiesen, dass in Texas auch eine Fabrik für Zellen entstehen könnte. Nachdem jetzt konkrete Ziel-Zahlen und die weiteren Grundstück-Käufe dort bekannt wurden, dürfte sich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht haben. Als Zwischenziel auf dem Weg zu 3 Terawattstunden eigenen Zellen ab 2030 nannte Tesla-CEO Musk jetzt 100 Gigawattstunden bis Ende 2022. Die Gigafactory in Texas könnte einen erheblichen Teil dazu beitragen – mehr als genug Platz dafür hat Tesla jedenfalls schon.
