Bild: @EmilSenkel
Bei einer Informationsveranstaltung zur geplanten Gigafactory von Tesla im brandenburgischen Grünheide (GF4) haben der Wirtschaftsminister des Bundeslandes und der Bürgermeister des Ortes am Freitag Fragen der Bevölkerung beantwortet. Dabei zeigte sich Unterstützung sowohl für kritische Aussagen zu dem Vorhaben des Elektroauto-Bauers als auch für positive. Nach dem Ende der Veranstaltung meldete sich Tesla-CEO Elon Musk zu einigen der angesprochenen Punkte persönlich zu Wort: Auf Twitter veröffentlichte er Klarstellungen zum Wasserbedarf der Gigafactory und ihren Umwelt-Auswirkungen.
„Es sieht so aus, als müssten wir ein paar Sachen erklären“, schrieb der Tesla-Chef als Reaktion auf eine Twitter-Nachricht mit einem Link zu einem Artikel über den Wasserverbrauch der Elektroauto-Fabrik. Die Tesla-Gigafactory werde per Saldo und täglich nicht so viel Wasser benötigen schrieb er. Der in den Anträgen angegebene Wert sei ein „seltener Fall von Spitzenbedarf, nicht alltäglich“. Laut dem Bericht hat Tesla den geplanten Verbrauch schon von zunächst bis zu 372 Kubikmetern Wasser auf 238 Kubikmeter reduziert.
Sounds like we need to clear up a few things! Tesla won’t use this much net water on a daily basis. It’s possibly a rare peak usage case, but not an everyday event. Also, this is not a natural forest — it was planted for use as cardboard & only a small part will be used for GF4.
— Elon Musk (@elonmusk) January 25, 2020
Das Thema Wasser-Versorgung und -Entsorgung für Teslas Gigafactory erschien nach einer drastischen Warnung des zuständigen Verbandes vorübergehend als kritisches Problem für die geplante Tesla-Ansiedlung. Mittlerweile hat es aber Gespräche mit dem Verband und verschiedenen Ämtern gegeben, die Lösungen erkennen lassen.
Auch zu der Frage der für die Gigafactory zu rodenden Bäume gab Musk eine Erklärung ab. Auf dem etwa 300 Hektar großen Tesla-Gelände stehen derzeit Kiefern, die von Gegnern als schützenswerter Wald und von anderen wie beispielsweise dem Grünheider Bürgermeister als bloßes Industrieholz bezeichnet werden. „Das ist kein natürlicher Wald“, erklärte jetzt auch Musk. Er sei zur Verwendung als Pappe gepflanzt worden, und nur ein kleiner Teil davon müsse für die GF4 weichen.
Ähnlich äußerte sich bei der Veranstaltung am Freitag in Grünheide Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach zu Aussagen von Anwohnern, die darüber klagten, statt auf Bäume bald auf ein Industriegebäude zu blicken. Das Gelände sei schon seit Jahren als Industriegebiet ausgewiesen, erklärte der Minister, und theoretisch hätte auch eine weitaus unansehnlichere und schmutzigere Fabrik als die von Tesla dort hinkommen können. Tesla müsse aber überzeugend belegen, dass alle Vorschriften eingehalten werden.