Bild: @tobilindh
Am Standort für die geplante europäische Gigafactory von Tesla (Giga Berlin) in Brandenburg gehen die Vorbereitungen weiter in hohem Tempo voran. Auch am Wochenende waren dort nach Berichten von lokalen Beobachtern auf Twitter Baumaschinen zu sehen und weitere Blindgänger-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg wurden gesprengt, während offenbar bereits Leerrohre für Stromkabel und Glasfasern verlegt wurden. Ein Twitter-Nutzer will sogar erfahren haben, dass am Freitag die Genehmigung zum Roden von Bäumen auf dem Tesla-Grundstück erteilt wurde.
Interessante Informationen zur #Gigafactory4 von #Tesla in #Brandenburg: am 07.02. gegen 16 kam wohl die Genehmigung zum Roden. Vor Ort sind in Ferienwohnungen bereits seit einigen Tagen Arbeiter einquartiert, die nur noch auf das grüne Licht gewartet haben um loszulegen.
— holodoktor (Dennis) (@dennis_richter) February 8, 2020
Aktualisierung: Ein anderer aktiver Tesla-Beobachter aus der Nähe der geplanten Gigafactory hat sich bei teslamag.de gemeldet. Nach seinen Angaben wurde noch keine Genehmigung zum Roden in Grünheide erteilt. Dies habe er aus dem unmittelbaren Umfeld von Tesla erfahren.
Von einem Beginn der Baumfällarbeiten am Montag wurde zunächst nicht berichtet, obwohl die Zeit drängt, weil sie bis spätestens Mitte März erledigt sein müssen. An weiteren Munitionsräumungen dürfte die Verzögerung nicht liegen, denn nach Auskunft des Twitter-Beobachters @Gf4Tesla haben sich die Teams dafür bereits zurückgezogen und ihre Warnschilder entfernt.
Yes, Ammo recovery teams are out of the woods, already pulled all the warning signs…
— Gigafactory Berlin News (@Gf4Tesla) February 10, 2020
Eher dürfte Tesla deshalb noch warten müssen, bis das Unternehmen tatsächlich als Eigentümer des Gigafactory-Grundstücks im Grundbuch eingetragen ist. Der Kaufvertrag für das rund 300 Hektar große Gelände in der Gemeinde Grünheide wurde zwar Ende Januar notariell beurkundet. Allerdings ist darin eine Anpassung des vorläufigen Preises von rund 41 Millionen Euro auf der Grundlage eines externen Gutachtens vorgesehen, und bevor Tesla den endgültige Preis bezahlt hat, ist laut der Brandenburger Staatskanzlei kein Grundbuch-Eintrag möglich. Eine Anfrage von teslamag.de zum aktuellen Status blieb am Montag zunächst unbeantwortet.
Für den Bau der Gigafactory von Tesla sollen zunächst rund 90 Hektar Kiefern weichen, die der Bürgermeister von Grünheide als zum größten Teil „minderwertig und erntereif“ bezeichnet hat. Laut Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach muss diese Rodung bis Mitte März erledigt sein, weil ansonsten eine Verzögerung von neun Monaten drohe – die Tesla möglicherweise noch zum Rückzug bewegen könne. Anzeichen für ein Verpassen der Frist gebe es aber bislang nicht.