Schon im vergangenen Jahr wurden erste Kampfmittelräumer auf dem Gelände in Grünheide östlich von Berlin gesehen, auf dem Tesla seine europäische Gigafactory (GF4) bauen möchte. Und die Suche war ergiebig: Wie das brandenburgische Innenministerium jetzt auf Anfrage mitteilte, sind auf 60 Hektar des insgesamt 300 Hektar großen Grundstücks bislang 85 Kilogramm Kampfmittel geborgen worden.
Zuvor berichtete die Märkische Allgemeine Zeitung, in der Brandenburger Staatskanzlei werde geschätzt, dass rund 25 von alliierten Kräften im Zweiten Weltkrieg abgeworfene Bomben, die damals nicht explodierten, auf dem Tesla-Gelände liegen. Sieben dieser Bomben müssen gesprengt werden, schreibt die Zeitung, wofür Autobahn und Landstraße gesperrt werden müssten. Ob sich diese Angaben auf die gesamte Fläche beziehen oder nur auf das laut Innenministerium durchsuchte Fünftel des Tesla-Grunstücks, geht aus dem online verfügbaren Auszug aus dem Artikel nicht hervor.
Nach weiteren Angaben des Innenministeriums wird die Zahl der Bombentrichter auf dem für die Tesla-Gigafactory vorgesehenen Areal auf insgesamt etwa 220 geschätzt. Der Bürgermeister der zuständigen Gemeinde Grünheide hatte Mitte des Monats eine Verfügung erlassen, laut dem der Zutritt zu dem Gelände bis Ende März allgemein verboten ist. Das gesamte Gebiet sei als „kampfmittelbelastet“ eingestuft worden.
Noch gehört es Tesla nicht, aber der Kaufvertrag wurde fertig ausgehandelt und von beiden Seiten bestätigt. Vor dem notariellen Abschluss wird noch ein Gutachten zum vorläufig mit knapp 41 Millionen Euro angesetzten Preis für das Gigafactory-Grundstück abgewartet.
https://twitter.com/Gf4Tesla/status/1220311080695668751
Das allgemeine Verbot gilt laut der Gemeinde nicht für „Verpflichtete und Beauftragte zur Kampfmittelräumung“ und nicht für „Verpflichtete und Beauftragte des Eigentümers“. Die Vorbereitungen für den Bau der Tesla-Gigafactory dürfen also auch während der Räumung weitergehen. Wie neue Videos aus Grünheide zeigen, macht das Land als bisheriger Eigentümer davon weiter intensiv Gebrauch: Am östlichen Rand des Geländes wurde am Donnerstag unter anderem eine Straße durch das zukünftige Tesla-Grundstück angelegt.