Bild: Roland Schüren
Am Kreuz Hilden zwischen A46 und A3 in Nordrhein-Westfalen soll ein für deutsche Verhältnisse riesiger neuer Ladepark für Elektroautos entstehen – wobei dort Supercharger von Tesla in der Mehrzahl sein werden. Die ersten 16 provisorischen Supercharger-Säulen will Tesla dort schon Mitte Februar in Betrieb nehmen, heißt es in einem Bericht des T&E-Magazins. Später soll der Standort auf insgesamt 40 Supercharger erweitert werden, die sämtlich mit der neuesten V3-Technologie von Tesla für Ladeleistungen bis zu 250 Kilowatt ausgestattet seien.
Als Quelle nennt das Magazin den Betreiber des künftigen Parks: den Bäckerei-Unternehmer Roland Schüren, der in der Elektroauto-Szene alles andere als unbekannt ist. Er betreibt bereits einen Ladepark vor seiner Bäckerei in Hilden, etwa drei Kilometer entfernt vom jetzt kommenden Tesla-Supercharger. Neben den 40 V3-Lademöglichlichkeiten für Elektroautos von Tesla kommt auf das neue von Schüren gekaufte Grundstück laut dem Bericht auch eine Station des Ladestationen-Betreibers Fastned mit 20 Säulen mit bis zu 350 Kilowatt Ladeleistung.
Der Park am Autobahnkreuz Hilden wird laut T&E der größte Standort von Tesla mit V3-Superchargern in Europa, wobei in dem Bericht kein Datum für den Umstieg auf V3 und den weiteren Ausbau angegeben ist. Die schon jetzt kurz vor dem Start stehenden Tesla-Ladesäulen sollen möglichst schnell regionale Entlastung bringen, nachdem durch die steil zunehmende Verbreitung vor allem von Tesla Model 3 in den nahen Niederlanden die Supercharger Moers und Kamen zuletzt häufiger überfüllt gewesen seien.
V3 Supercharger deployment will accelerate considerably this year
— Elon Musk (@elonmusk) January 24, 2020
Die ersten 16 Supercharger am Kreuz Hilden müssen sich nach dem Bericht noch einen Trafo mit 1 Megawatt Leistung teilen, was nur für die bisherige V2-Technologie mit bis zu 150 Kilowatt Leistung pro Supercharger-Paar reicht. In den nächsten Stufen aber kommen die moderneren V3-Supercharger sowie eine Reihe von langsameren Ladesäulen hinzu, die Schüren selbst betreiben will. Wie an seinem ersten Standort ist ein Café geplant – aber viel größer und mit vier Stockwerken Büros darüber.
Auch auf der Energie-Produktionsseite wird aufgerüstet: Laut T&E plant der Öko-Unternehmer eine Photovoltaik-Anlage mit bis zu 700 Kilowatt Leistung und zusätzlich zwei kleine Windräder, die sauberen Strom für die vielen Ladesäulen von Tesla, Fastned und Schüren sowie Bäckerei und Büros liefern sollen. Und auch große Akkus zur Speicherung bei einem Strom-Überangebot sollen kommen.
Auf der Tesla-Website ist ein geplanter Supercharger-Standort nahe Hilden angegeben, allerdings ohne konkretes Eröffnungsdatum oder Zahl der Stationen und ein Stück nördlich von dem Schüren-Standort. CEO Elon Musk hatte in dieser Woche auf Twitter angekündigt, dass Tesla den Bau von V3-Superchargern in diesem Jahr deutlich beschleunigen werde. In Europa gibt es bislang erst einen solchen Standort, in London.