In einem neuen Artikel der South China Morning Post geht es um den Erfolg von Tesla in Hongkong und die Enttäuschung deutscher Autohersteller, die keine staatlichen Subventionen für ihre Plug-in-Hybriden bekommen. Zwar sei Hongkong einer der am stärksten wachsende Märkte für Elektrofahrzeuge, dieser werde zurzeit jedoch von einem einzigen Hersteller dominiert: Tesla.
In 2010 gab es in Hongkong noch weniger als 100 Elektrofahrzeuge. Mittlerweile sind 5.800 Elektrofahrzeuge (Stand Juli) in der chinesischen Sonderverwaltungszone registriert. Tesla soll laut dem Artikel ganze 80 Prozent dieses Marktes dominieren, umgerechnet also über 4.600 Kunden in Hongkong haben. Allein im letzten Jahr hat man 2.221 Model S in Hongkong abgesetzt.
Für Elektrofahrzeuge muss man in Hongkong keine Anmeldegebühren bezahlen. Eine solche Förderung erhalten Plug-in-Hybride jedoch nicht, weshalb deutsche Autohersteller enttäuscht sind. „Schlussendlich sollte es der Kunde sein, der entscheidet, wer am Markt Erfolg hat und wer nicht. Aber die Regierung muss das richtige Rahmenkonzept aufsetzen“, erklärt Nikolaus Graf Lambsdorff, deutscher Generalkonsul in Hongkong.
Kevin Coon, leitender Mitarbeiter der BMW Group China, hofft auf Erleichterungen bei den Gebühren für Fahrzeuge mit niedriger Emission, damit Konsumenten eine größere Auswahl zu einem erschwinglicheren Preis hätten. „Zurzeit werden diese Modelle von keiner staatlichen Subvention gestützt … deshalb konkurriert man nicht wirklich auf demselben Level“, sagt Coon.
Diese Beschwerden dürften sich für Tesla ziemlich ironisch anhören. Der kalifornische Autobauer kämpft in mehreren US-Bundesstaaten damit, die eigenen Fahrzeuge direkt vertreiben zu können. Demnächst könnte Tesla in Missouri sogar die Lizenz zum Direktvertrieb nicht erneuert werden, da man diese angeblich unrechtmäßig erhalten habe, behauptet die Autohändler-Lobby.
Auch in Deutschland wird Tesla bei der Prämie für Elektroautos benachteiligt. Die Bundesregierung hat sich dazu entschlossen, Elektrofahrzeuge mit 4.000 Euro und Plug-in-Hybride mit 3.000 Euro zu fördern. Diese Prämie hat man jedoch auf Fahrzeuge beschränkt, deren Netto-Listenpreis die 60.000 Euro nicht übersteigt. Tesla fällt mit den aktuellen Modelle somit flach.