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Nach langen und zwischendurch abgebrochenen Verhandlungen scheinen sich Tesla und die indische Regierung auf Bedingungen für einen Markteintritt des US-Unternehmens geeignet zu haben – jedenfalls grundsätzlich. Wie am Dienstag die Nachrichten-Agentur Bloomberg berichtete, sieht die Vereinbarung vor, dass Tesla ab nächstem Jahr Elektroautos nach Indien exportieren kann und innerhalb von zwei Jahren eine Fabrik dort errichtet. Im Januar sollen die Pläne offiziell bekannt gegeben werden, wobei Änderungen noch möglich sind.
Elektroauto-Importzoll soll sinken
Nachdem Tesla-CEO Elon Musk die Indien-Verhandlungen im Mai 2022 für aussichtslos erklärt hatte, kamen sie in diesem Jahr erkennbar wieder in Gang. Im Juni traf er in New York Premierminister Narendra Modi. Mitte November war Indiens Wirtschaftsminister zu Besuch bei Tesla in Kalifornien (s. Foto oben sitzend), und ein dort geplantes Treffen mit Musk wurde nur durch dessen Krankheit verhindert, wie er anschließend bedauernd bestätigte.
Dennoch scheint der Kalifornien-Besuch ergiebig gewesen zu sein, denn laut dem Bloomberg-Bericht wurden inzwischen konkrete Eckdaten vereinbart. Tesla wolle eine anfängliche Investition von 2 Milliarden Dollar in eine Fabrik in Indien zusagen und seine Komponenten-Einkäufe in dem Land auf 15 Milliarden Dollar erhöhen, heißt es darin unter Berufung auf informierte Personen. Gleichzeitig bekomme das US-Unternehmen die Möglichkeit, ab nächstem Jahr Elektroautos aus anderen Fabriken in Indien zu verkaufen.
Das dürfte so zu verstehen sein, dass die Regierung die von Tesla lange geforderten niedrigeren Import-Zölle zugesagt hat. In dem Bericht wird erwähnt, dass Indien darüber nachdenke, sie für diejenigen Elektroauto-Hersteller zu senken, die sich auf eine spätere lokale Produktion verpflichten. Selbst bei Fahrzeugen unter 40.000 Dollar betragen die Zölle derzeit 70 Prozent, darüber sogar 100 Prozent. Im Gespräch war zuletzt eine vorübergehende Reduzierung auf 15 Prozent.
Tesla aus Indien für 20.000 Dollar
Dieses Modell würde nicht nur für Tesla gelten, scheint aber gut zu den Bedürfnissen des US-Unternehmens zu passen. Eine Erhöhung der Einkäufe sowie eine „signifikante Investition“ in Indien hatte CEO Musk schon nach dem Treffen mit Modi angekündigt. Laut dem Bloomberg-Bericht denkt Tesla auch über eine Batterie-Produktion dort nach. Das erste lokal produzierte Elektroauto werde möglicherweise nur 20.000 Dollar kosten. Offizielle Informationen zu den Tesla-Plänen für Indien könnte es im Januar 2024 bei einem Industrie-Gipfel im Bundesstaat Gujarat geben.