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Jeder kann mit abstimmen: Tesla-Chef stellt auf Twitter 10 % seiner Aktien zur Disposition

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Bild: @elonmusk

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Elon Musk dürfte vor nächstem August mehr oder weniger gezwungen sein, ein Milliarden-Paket seiner Tesla-Aktien zu verkaufen, um die hohen Steuern zu bezahlen, die bei der spätestens dann anstehenden Ausübung von Optionen auf mehr Aktien fällig werden. Durch den aktuellen rapiden Kurs-Anstieg bei Tesla wird paradoxerweise der rechnerische Gewinn durch die Optionen immer höher und damit auch die Steuerlast, sodass Musk für ihre Begleichung mehr Aktien verkaufen müsste. In dieser komplizierten Situation ging er jetzt auf Twitter in eine Art Offensive, indem er eine Abstimmung über diese Möglichkeit startete.

Musk bindet sich an Twitter-Votum

Zusätzlich spielt dabei mit hinein, dass in den USA aktuell wieder verstärkt über Milliardäre und deren Beitrag zur Finanzierung des Staatswesens diskutiert wird. Wenn Musk Aktien verkauft oder Optionen ausübt, fallen nach Berichten gut 50 Prozent Steuern an – vorher aber keine. Auch dadurch konnte der Chef von Tesla und SpaceX so schnell der mit Abstand reichste Mensch der Welt werden. Diskutiert wird vor diesem Hintergrund, ob man auch unrealisierte Gewinne wenigstens zum Teil besteuern sollte.

Und Musk kennt diese Diskussionen offensichtlich, denn am Samstag nahm er auf Twitter darauf Bezug und startete eine Aktion, die wieder einmal sehr ungewöhnlich ist: Er stellte eine Abstimmung darüber ein, ob er 10 Prozent seiner Tesla-Aktien verkaufen solle – und zwar nicht als unverbindliche Umfrage. „Ich werde mich an die Ergebnisse der Abstimmung halten, egal wie sie ausgeht“, präzisierte der Tesla-Chef in einer Folge-Nachricht.

Die Abstimmung läuft noch bis Sonntagabend (7. November) gegen 20 Uhr deutscher Zeit. Bis dahin kann also jeder, der davon weiß und ein Twitter-Konto hat oder schnell anlegt, mit darüber bestimmen, ob Musk Tesla-Aktien im aktuellen Wert von gut 20 Milliarden Dollar zum Verkauf gibt. Denn von den insgesamt rund 1 Milliarde Anteilen hält er etwa 17 Prozent, die nach dem Schlusskurs von Freitag zusammen rund 208 Milliarden Dollar kosteten. Normalerweise müsste das zusätzliche Aktien-Angebot den Kurs zumindest kurzfristig drücken, aber bei Tesla war es zum Beispiel bei Kapitalerhöhungen auch schon ganz anders.

56,7 Prozent für Aktien-Verkauf

Bis Sonntagmittag hatten sich gut 2,8 Millionen Twitter-Konten an der Abstimmung beteiligt. Um die Ergebnisse sehen zu können, stimmte teslamag.de testweise mit Ja – wie sich dann zeigte, waren zu dem Zeitpunkt 56,7 Prozent der Teilnehmenden ebenfalls dieser Meinung und 43,3 Prozent dagegen. Das Stimmungsbild schien sich also in die von Musk mutmaßlich gewünschte Richtung zu bewegen – zum Verkauf der Tesla-Aktien ist er ja mehr oder weniger ohnehin gezwungen, wenn er nicht neue Milliarden-Schulden machen will. Interessanter wäre deshalb, was passieren würde, wenn Twitter den Verkauf ablehnt. Vielleicht finden sich ja bis zum Abend noch genügend um den Tesla-Kurs besorgte Aktionäre, die dafür sorgen.

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