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Neuer Elektroauto-Ladeärger: Paar braucht mit Porsche Taycan 9 Stunden für 210 km

porsche taycan windräder

Bild: Porsche (Symbolfoto)

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Wer sich schon vor einigen Jahren ein Elektroauto kaufte, war sich darüber im Klaren, dass das Laden eine Herausforderung wird – und hatte meist entsprechendes Geschick beim Auffinden und Nutzen der vereinzelten Säulen dafür. Als dann Tesla nach Europa kam, brachte es die Supercharger mit, die problemloses und bezahlbares Laden auf Fernstrecken ermöglichen, angezeigt und direkt anwählbar in der Navigation. Bei der Konkurrenz dagegen kann Strom-Tanken immer noch ein Abenteuer sein. Das musste vor kurzem ein teslamag.de-Leser nach der Abholung seines VW ID.3 feststellen, und ein britisches Ehepaar hatte mit einem neuen Porsche Taycan jetzt ein Erlebnis, das noch anstrengender klingt als diese „Horrorfahrt“.

Viele Elektroauto-Stationen außer Betrieb

„Warum hat es in unserem neuen elektrischen Porsche neun Stunden gedauert, 130 Meilen weit zu fahren?“, lautet die Überschrift eines Artikels des britischen Guardian von vergangenem Wochenende. Darunter ist die weibliche Hälfte eines Ehepaares zu sehen, das sich mit einem frisch erworbenen Porsche Taycan 4S auf den Weg von Bournemouth zurück in seine Heimatstadt Kent machte. Bei vollem Akku hätte es laut dem Bericht angesichts von rund 400 Kilometern Reichweite für die Strecke gar nicht laden müssen. Aber die beiden fuhren mit nur gut 70 Kilometern Rest los und verließen sich auf die Porsche-Navigation – und die sonst vielleicht zweistündige Fahrt über umgerechnet 210 Kilometer dauerte letztlich neun Stunden.

Von Bournemouth sei das Paar zur nächsten schnellen Ladesäule laut Navigationsgerät gefahren, berichtete die Ehefrau dem Guardian. Doch beim Einstecken sei nichts passiert – und ein Parkwächter habe dann erklärt, dass die Säule schon seit Wochen nicht funktioniere. In einem Porsche-Zentrum bekamen sie ein wenig langsamen Strom zur Überbrückung des Weg zur nächsten Autobahn-Station. Dort lud schon eine Frau und erzählte, die Säule lasse sich nur mit Hilfe der Telefon-Hotline zum Laufen bringen – die bald Dienstschluss habe.

Dann stand das Paar in einer Schlange für einen weiteren Langsam-Lader und bekam den Tipp, es bei einem Hotel in der Nähe versuchen. Dort konnte auf telefonische Nachfrage aber niemand auch nur sagen, ob und wie gerade Strom für Elektroautos verfügbar ist. Über zwei weitere nicht funktionierende Autobahn-Standorte kamen die beiden dann zu einem dritten – und entdeckten dort erst einmal „acht glänzende Tesla-Ladesäulen“, die sie natürlich nicht nutzen konnten, berichtet der Guardian weiter. Aber es gab auch eine freie Station, an der das Paar endlich neuen Strom für seinen Taycan bekam.

Schlimmer als „Horrorfahrt“ im VW ID.3

Der Elektro-Porsche fahre sich sehr schön und Elektroauto seien die Zukunft, kommentierte die Ehefrau die überlange Reise. Aber irgendjemand müsse die Ladeinfrastruktur in den Griff bekommen. Das klingt so ähnlich wie das Fazit des teslamag.de-Lesers, der Ende November seine „Horrorfahrt“ im VW ID.3 schilderte. Die dauerte nach seinen Angaben wegen ähnlicher Ladesäulen-Probleme sieben Stunden für 400 Kilometer, war also im Vergleich zu dem Erlebnis der Briten noch relativ harmlos.

Dennoch bezeichnete der Leser, der seit etwa einem Jahr auch ein Model 3 besitzt, das Laden jenseits des Supercharger-Netzes von Tesla als Zumutung. Und diese Einschätzung deckt sich mit der einer Studie für den Stromanbieter Lichtblick von Mitte Oktober: Auch darin wird Laden unterwegs in Deutschland eine „Zumutung“ genannt. Bei Elektroautos sind andere Hersteller Tesla inzwischen also auf den Fersen, bei der Organisation der Ladeinfrastruktur dafür aber scheinen sie nicht recht voranzukommen.

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