Bild: Tesla (Gigafactory in China)
Als Standort für seine vierte Gigafactory (GF4) hat Tesla die Gemeinde Grünheide im Brandenburger Landkreis Oder-Spree östlich von Berlin ausgewählt, auf den mit dem Milliarden-Projekt eine gewaltige Aufgabe zukommt. Der Bau der Gigafactory bedeute noch „einiges an administrativer Herausforderung“, bestätigte der Landrat des Kreises, Rolf Lindemann, jetzt in einem Gespräch mit dem RBB. Den Zeitplan dafür bezeichnete er als ehrgeizig, aber nicht unrealistisch.
Nach der ersten Begeisterung über die geplante Tesla-Ansiedelung in Brandenburg richtete sich die Aufmerksamkeit schnell auf die Frage, ob der vorgesehene Baustart im ersten Quartal 2020 und der Produktionsstart 2021 überhaupt zu schaffen sind. In China hatte Tesla innerhalb von weniger als einem Jahr eine Gigafactory für den Bau von Model 3 und später Model Y errichtet und betriebsfertig gemacht; die Auslieferungen scheinen in diesen Tagen zu beginnen. Für Deutschland wurde befürchtet, dass es kaum möglich sein werde, auch nur annähernd so schnell die nötigen Genehmigungen zu bekommen und die Pläne umzusetzen.
Besonders skeptisch äußerte sich ausgerechnet Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, der sogar sagte, die Entscheidung von Tesla für Grünheide sei bislang nur vorläufig. Die Verantwortung für das Einhalten des Zeitplans wies er allein Tesla zu – das Unternehmen müsse schnell und in bester Qualität die nötigen Unterlagen einreichen, erst dann könne man sich damit befassen.
Als kritisch gilt das Nahen der Vegetationsperiode ab März, in der das Fällen von Bäumen verboten ist – auf dem von Tesla vorgesehenen Grundstück befindet sich derzeit ein Kiefernwald, der zunächst gerodet werden müsste. Ob damit schon vor dem Vorliegen von (Teil-)Genehmigungen begonnen werden dürfte, ist bislang offen. Nach Angaben aus Behörden ist unter anderem eine Prüfung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz vorgeschrieben. Wenn die nötigen Anträge vorliegen, so sagte Landrat Lindemann jetzt, komme es darauf an, „wie schnell die Landesbehörden dann in die Pötte kommen“.