Am Samstagmittag war das „Giga-Fest“, zu dem Tesla die Öffentlichkeit auf das Gelände seiner deutschen Gigafactory in Grünheide bei Berlin eingeladen hat, in vollem Gang. Die langen Schlangen, die sich am Morgen vor dem Eingang gebildet hatten, waren gegen 13 Uhr nicht mehr zu sehen. Auch das befürchtete Verkehrschaos blieb zunächst weitestgehend aus.
Familie nach Fahrt im Model Y angetan
Voll wurde es stattdessen am südwestlichen Rand des Tesla-Geländes, wo eine Reihe von Model Y für kurze Beschleunigungsfahrten bereitsteht. Wie auf einem ganz normalen Rummelplatz gibt es außerdem viele Stände, an denen man sich gegen Bezahlung verköstigen kann, ein Riesenrad und einen Autoscooter. Bunte Gaukler lockern das Bild auf, und an vielen Stellen stehen Tesla-Mitarbeitende in schwarzen Jacken.
Für Fabrik-Führungen musste man sich anfangs anmelden, mittlerweile kann man dafür offenbar einfach zu einem Eingang an der Westseite gehen. Am vollsten war es beim Warten auf Fahren mit dem Model Y. Einer der Tesla-Mitarbeiter sagte gegen Mittag Wartezeiten um 50 Minuten durch. Wer an der Reihe ist, kann sich zu einem Fahrer in eines der Elektroautos setzen und einmal kräftig beschleunigen lassen. Beeindruckt kam eine Familie, die sich dafür in zwei Gruppen aufgeteilt hatte, von diesem Test zurück.
Eine weitere Familie zeigte sich gleichfalls erfreut von dem Tesla-Fest, war allerdings gerade auf der dringenden Suche nach Wasser ohne Kohlensäure für die quengelnde Tochter und deshalb etwas in Eile. Ein Besucher aus dem nahen Strausberg wollte eigentlich mit seinem Schwiegersohn kommen, doch der hatte keines der Tickets ergattert. Mehrere andere Gäste bestätigten, aus Brandenburg angereist zu sein, kannten aber jeweils auch andere, die kein Glück bei der Vergabe hatten. Von einer informierten Person hatte teslamag.de zuvor erfahren, dass die Zahl der Bewerbungen für eine Tesla-Karte um 60.000 betrug; Gerüchte über 1,6 Millionen Anmeldungen waren also wohl weit übertrieben.
Techno-Party mit dem Tesla-Chef?
Zunächst nicht in dem Treiben gesehen wurde Tesla-CEO Musk, der sein Kommen zugesagt hat und am Abend zuvor auf dem Berliner Flughafen gelandet sein soll. Mit seinem Auftreten später am Tag wurde aber fest gerechnet. Außerdem hieß es, so richtig beendet werde die Veranstaltung wohl um 19 Uhr noch nicht sein. Bis 0 Uhr werde es weitergehen, sagte eine Mitarbeiterin.
Bei einer seiner ersten Erwähnungen der geplanten Veranstaltung auf dem deutschen Gigafactory-Gelände hatte CEO Musk gesagt, sie werde teils Familienfest und zu späterer Stunde zu einer Techno-Party. Dazu passt, dass an der südwestlichen Schräge des langen Hauptgebäudes eine große Bühne aufgebaut war, gegenüber ein Podium mit Sitzplätzen. Schon gegen Mittag legte ein DJ dort beschwingte Musik auf, während vor ihm zwei Luftballon-Roboter tanzten. Zum Abend hin und womöglich bis in die Nacht und mit Beteiligung von Musk könnte es dort lauter und energischer werden.