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Nach eher beschwichtigenden Äußerungen zu Beginn der Coronavirus-Krise bringt sich Tesla-CEO Elon Musk jetzt immer aktiver und mit der gewohnten Geschwindigkeit in ihre Bekämpfung ein. Sehr kurzfristig ließ er über Tesla Atemmasken für medizinisches Personal in den USA und 1255 Beatmungsgeräte für schwer erkrankte Corona-Patienten liefern. Und auch seiner Zusage, wenn nötig selbst weitere dieser Geräte zu produzieren, scheint Musk jetzt rasch Taten folgen zu lassen.
Tesla kommt schnell voran
Das bestätigte am Mittwoch im Finanzsender CNBC Omar Ishrak, CEO des Medizintechnik-Herstellers MedTronic, mit dem sich Musk zuvor schon öffentlich ausgetauscht hatte. Der Bedarf sei riesig, man produziere aktuell 250 Beatmungsgeräte pro Woche. Außerdem öffne sich Medtronic für andere Partner, die sich angeboten hätten, darunter Tesla. Das Unternehmen von Elon Musk werde in seiner Fabrik in Fremont eines der Beatmungsgeräte von Medtronic herstellen, erläuterte Ishrak, und die Vorbereitungen dafür würden schnell vorangehen.
„Wir machen gute Fortschritte“, bekräftigte Musk wenig später auf Twitter. Tesla werde alles tun, was in diesen schwierigen Zeiten erforderlich ist.
https://twitter.com/flcnhvy/status/1242872892112732161
Genaue Angaben zur Zeitplanung machten beide CEOs nicht, in früheren Berichten war von mindestens einigen Wochen Vorbereitungszeit für Tesla und möglicherweise auch SpaceX die Rede gewesen. Ebenso wurde nicht bekannt, wie das Arrangement zwischen den beiden Unternehmen aussieht. Ishrak erwähnte, dass ein relativ einfaches Atemgerät-Design von Medtronic als Open Source freigegeben wird, schien sich damit aber nicht auf das für Tesla vorgesehene zu beziehen.
Musk soll ältere Generation produzieren
Musks Unternehmen würden nicht das allerneueste Medtronic-Beatmungsgerät produzieren, erklärte Ishrak. Es gehe bei ihnen um die parallele Produktion eines anderen Geräts, das „für manche Situationen perfekt geeignet ist“; Medtronic selbst werde sich um die modernsten Geräte kümmern, die nur für die schwierigsten Fälle und deshalb in geringerer Stückzahl benötigt würden. Insgesamt gebe es in den USA derzeit etwa 60.000 Beatmungsgeräte, in der aktuellen Krise habe ein einziger Bundesstaat einen Bedarf von mehreren zehntausend angemeldet.