Bild: CNBC
Der Medizintechnik-Hersteller Medtronic hat bestätigt, dass die Kooperation mit Tesla und SpaceX für die Produktion von Beatmungsgeräten zur Bewältigung der Coronavirus-Krise weitergeht und erste Ergebnisse vorzuweisen hat. Die Zusammenarbeit trage bereits Früchte, informierte am Samstag der Twitter-Account des US-Unternehmens. SpaceX produziere eine wichtige Komponente für Beatmungsgeräte zur Intensiv-Betreuung von Corona-Patienten.
Tesla-Chef sagte früh Hilfe zu
Die Beschaffung und Produktion von mehr Beatmungsgeräten für kritisch erkrankte Corona-Patienten hat in den USA und vielen anderen Ländern hohe Priorität. Wenn nicht genügend davon zur Verfügung stehen, muss im Extremfall direkt Leben gegen Leben abgewogen werden, weil nur einer von zwei Patienten beatmet werden kann. In dieser Situation haben Regierungen weltweit Industrie-Unternehmen um Unterstützung bei der Produktion gebeten. Für Tesla und SpaceX erklärte Musk früh die Bereitschaft dazu. General Motors dagegen wurde nach angeblichen hohen Geldforderungen und verschobenen Zusagen von US-Präsident Trump per Dekret gezwungen, Bundesaufträge rasch auszuführen.
Der Medtronic-CEO hatte schon vergangene Woche erklärt, Tesla werde eines der älteren Beatmungsgeräte des Unternehmens in seiner Fabrik in Fremont produzieren; später war auch von einer Produktion in der Gigafactory im Bundesstaat New York die Rede. CEO Musk bestätigte das und schrieb von „guten Fortschritten“. Nach früheren Berichten dürften die Vorbereitungen aber einige Wochen dauern.
#MDTisMobilizing with @elonmusk. Our collaboration with @Tesla / SpaceX is bearing fruit. @SpaceX is now making a vital component for critical care #ventilators — more vents sooner for #COVID19 patients. https://t.co/vm37fZSuRZ
— Medtronic (@Medtronic) April 4, 2020
Zwischendurch hat der Tesla-CEO mindestens 1255 Beatmungsgeräte in Asien aufkaufen lassen und in den USA verteilt. Unter anderem der Bundesstaat Kalifornien meldete eine Großlieferung von 1000 Geräten, mehrere Krankenhäuser kleinere. Musk sagte dazu, Tesla habe noch mehr zur Verfügung und werde sie bei Bedarf kostenlos an Tesla-Standorte weltweit liefern. Auf Twitter wurde diskutiert, ob die importierten Geräte echte Beatmungsmaschinen sind und nicht vielleicht sogar gefährlich. Doch mehrere Krankenhäuser meldeten sich dann dankend und erklärend zu Wort, ebenso wie später Musk selbst, sodass klar wurde, dass die von Tesla gelieferte Technik erwünscht und nützlich ist.
Resmed: Branchenfremde gut als Zulieferer
Dass die von Tesla bislang wohl hauptsächlich gelieferten „BiPap“-Geräte durchaus von Nutzen sind, bestätigte auch der CEO ihres Herstellers Resmed – zumal sie für anspruchsvollere Therapien aufgerüstet werden könnten. Zugleich erwähnte er, dass Unterstützung von anderen Unternehmen nicht unbedingt bei der Produktion von Beatmungsgeräten selbst sinnvoll sei. Für nützlicher halte er, wenn branchenfremde Unternehmen sich stattdessen beteiigen, indem sie bestimmte Komponenten fertigen und zuliefern – also genau das, was Musk jetzt mit SpaceX für Medtronic schon zu machen scheint.