In der Coronavirus-Krise hat sich US-Präsident Donald Trump mit markiger Kritik an General Motors (GM) zu Wort gemeldet – und eine Verfügung erlassen, die den US-Autohersteller zwingt, „bundesstaatliche Aufträge für Beatmungsgeräte anzunehmen, auszuführen und zu priorisieren. Das teilte das Weiße Haus am Donnerstagabend mit – der Kampf gegen das Virus sei zu wichtig, um sich von normalen Vertragsverhandlungen aufhalten zu lassen. Ungefähr zur selben Zeit stellte Tesla-Chef Elon Musk auf Twitter klar, dass alle von dem Unternehmen angeschafften oder selbst produzierten Beatmungsgeräte kostenlos abgegeben werden.
Tesla lieferte schon 1255 Geräte
Beatmungsgeräte sind ein wichtiges Hilfsmittel bei der Therapie von schwerst erkrankten Corona-Patienten. Mit ihnen lassen sich Leben retten, aber es besteht die Gefahr, dass nicht genügend der Geräte gleichzeitig zur Verfügung stehen. Regierungen weltweit haben deshalb Industrie-Unternehmen zu Unterstützung bei der Produktion aufgerufen.
Tesla reagierte darauf, indem zunächst 1255 Beatmungsgeräte in China aufgekauft und in die USA geflogen wurden. Auch eine Produktion hat Musk schon zugesagt, wobei er zuletzt erklärte, am meisten lasse sich wohl ausrichten, indem Tesla in Logistik oder Bürokratie feststeckende Geräte ausfindig macht und liefert. Trotzdem sagte der CEO des Medizintechnik-Herstellers Medtronic, es habe schon konkrete Gespräche mit Tesla über die Produktion eines seiner Modelle gegeben und die Vorbereitungen dafür kämen gut voran.
As usual with “this” General Motors, things just never seem to work out. They said they were going to give us 40,000 much needed Ventilators, “very quickly”. Now they are saying it will only be 6000, in late April, and they want top dollar. Always a mess with Mary B. Invoke “P”.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) March 27, 2020
Das und die Geschenk-Zusage von CEO Musk dürften bedeuten, dass Tesla keine öffentliche Vorführung samt Verfügung durch Trump fürchten muss. Ganz anders GM: Wie üblich klappe dort gar nichts, schrieb der Präsident auf Twitter. Zunächst habe das Unternehmen „sehr rasch“ 40.000 Beatmungsgeräte zugesagt, jetzt seien es nur noch 6000 bis Ende April und GM verlange auch noch hohe Preise dafür („top dollar“).
Auch Ford ermahnt, Tesla nicht
In einer weiteren Twitter-Nachricht erwähnte Trump auch Ford als ein weiteres Unternehmen, das schon zuvor in die Frage der Corona-Hilfe durch Produktionsunterstützung involviert war – schon Anfang der Woche hatte der Präsident Tesla, Ford und GM öffentlich seine „Freigabe“ zur schnellen Herstellung von Beatmungsgeräten gegeben, wobei nicht klar wurde, was genau er damit meinte. Bei seiner aktuellen GM-Schelte jedenfalls forderte Trump explizit (in Großbuchstaben) auch Ford erneut auf, schnell mit der Produktion zu beginnen, während er Tesla nicht mehr erwähnte.