Bild: Unplugged Performance
Eines der bislang wenigen ausgelieferten Exemplare des neuen Tesla Model S Plaid ging an die Tuning-Firma Unplugged Performance (UP) – und die verlor keine Zeit damit. Schon am Samstag, also zwei Tage nach der Übergabe, war ihr Fahrer Randy Pobst mit einem stark modifizierten Model S Plaid auf der kalifornischen Rennstrecke Laguna Seca unterwegs. Der Anlass dafür war eine Veranstaltung mit ausgesuchten Super-Sportwagen und Hypercars. Und nach ersten kurzen Sequenzen zeigen jetzt längere Video-Ausschnitte: Der neue Plaid-Tesla lässt einige der teuersten und schnellsten Verbrenner-Autos überhaupt mit Leichtigkeit stehen.
Heckspoiler wie bei Nürburgring-Tesla
Eine Einschränkung dabei ist, dass es sich bei der Hypercar Invitational 3 am vergangenen Wochenende nicht um ein Rennen handelte, sondern um eine Show. Es wurden also keine Zeiten genommen und die teuren Fahrzeuge möglicherweise etwas geschont – wobei Pobst schon in der zweiten Runde den Front-Splitter an seinem Model S zerstört haben soll. Der riesige Heckspoiler ähnlich wie bei ersten Plaid-Versuchen im Herbst 2019 auf dem deutschen Nürburgring blieb ihm aber erhalten.
Damals soll ein anderer Test-Fahrer mit einem Prototypen für den neuen Antrieb mit drei Motoren die inoffizielle Bestzeit des Porsche Taycan Turbo inoffiziell deutlich unterschritten haben. Die beiden Sport-Elektroautos traten aber nicht direkt gegeneinander an. Jetzt in Laguna Seca dagegen ging es laut UP nicht um Rekorde, aber drei der Hypercars und der vergleichsweise günstige Tesla trafen auf der Strecke aufeinander.
Electric power crushes them on straights at Hypercar Invitational 3 and WeatherTech Raceway Laguna Seca! https://t.co/VKOxUN5uWF
— Randy Pobst (@RandyPobst) June 15, 2021
Und jedenfalls die auf YouTube und Twitter gezeigten Begegnungen gehen jeweils sehr eindeutig aus. „Elektrische Power vernichtet sie auf Geraden“, schrieb der Fahrer Pobst selbst zu einem UP-Video auf Twitter aus seiner Perspektive. Darin zieht er im innen ausgeräumten Model S Plaid nach einer Kurve so schnell an einem röhrenden Sportwagen vorbei, dass man kaum erkennen kann, um welches Modell es sich handelt.
Im einem längeren Video auf YouTube zeigt Unplugged Performance gleich drei solcher lockeren Überholvorgänge in Reihe und zählt auch auf, an was der Tesla darin vorbeizieht: an einem Porsche 991 GT3 RS, einem McLaren Senna und einem McLaren P1. Der Porsche zählt mit einer Nürburging-Zeit unter 7 Minuten zum Schnellsten, was die konventionelle Auto-Welt zu bieten hat, die beiden McLarens mit Preisen jenseits der Millionen-Grenze zusätzlich zum Teuersten.
In dieser Reihenfolge lässt das Tesla Model S Plaid im Renn-Trimm die drei Konkurrenten denn auch hinter sich. Für den Porsche reicht eine kurze Gerade nach einer Links-Rechts-Kombination. Dann nähert er sich dem führenden McLaren-Duo. Nach einer langen Rechtskurve überholt Pobst spielend erst den hinteren der beiden. Nach der folgenden Linkskurve bleibt er kurz im Windschatten, schert dann entschlossen aus und zieht zischend vorbei. Ein interessanter Effekt: Kurz darauf endet der Motoren-Lärm, der das Wirken des Plaid-Tesla bis dahin von außen fast wie sein eigener begleitet hat.
Model S Plaid lässt McLaren stehen
Der Fahrer des McLaren P1 habe hinterher gesagt, er habe sich gefühlt wie im Stillstand, als er von dem Model S überholt wurde, schreibt UP in seiner Video-Beschreibung. Tatsächlich scheint er also durchaus versucht haben, die Verbrenner-Ehre zu retten, blieb dabei aber erfolglos. Dass das fertige Model S Plaid auch wieder auf dem Nürburgring antreten soll, hat CEO Elon Musk bei der Präsentation bekräftigt – „wir werden sehen, was dann passiert“, blieb er recht zurückhaltend. Die Renn-Version von UP wiederum soll jetzt erst einmal bei dem Bergrennen Pikes Peak in knapp zwei Wochen mitfahren. Im vergangenen Jahr hatte Pobst dort mit einem umgebauten Tesla Model 3 Performance nach einem Unfall im Training noch die Bestzeit herausgefahren.