Das Berg-Rennen Pikes Peak in den Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado ist doch noch zu einem Erfolg für zwei der drei Teams geworden, die mit Model 3 dort antraten – und auf gewisse Weise noch stärker für Tesla selbst und die Gemeinschaft, die sich um seine Elektroautos gebildet hat. Denn zum einen waren zwei modifizierte Tesla Model 3 Performance bei dem Rennen am Sonntag die schnellsten ihrer Klasse, und das erste stellte darin einen neuen Elektroauto-Rekord auf. Fast ergreifend ist aber die Geschichte hinter dem zweiten Tesla: Mit dem hatte der Rennfahrer Rand Pobst im Training einen schweren Unfall und dachte, er müsse aufgeben. Doch mit reichlich Unterstützung auch von Tesla-Technikern wurde sein Model 3 rechtzeitig wieder fertig und Pobst konnte es bis zum Ziel in 4300 Metern Höhe jagen.
Viel Hilfe für das Tesla-Team
Über den Unfall und die anschließende überraschende Entscheidung, den Renn-Tesla mit Hilfe eines rasch gekauften zweiten Model 3 wieder fahrfähig zu machen, hatte der Tuner Unplugged Performance ab Mittwoch informiert – und den vorher zerknirschten und enttäuschten Fahrer Pobst, der die Schuld für den Crash komplett auf sich nahm, allein durch den Versuch wieder glücklich gemacht. Ein Porsche-Händler in der Nähe stellte rund um die Uhr seine Werkstatt zur Verfügung, und Unterstützung kam laut UP auch von anderen Teams sowie von Tesla-Mitarbeitern. Auf Twitter wurden die Fortschritte der fieberhaften Zusammenarbeit begleitet und gefeiert. Und tatsächlich wurde das Tesla Model 3 dann rechtzeitig vor dem Rennen fertig.
Damit konnten am Sonntag zumindest zwei der drei Model 3 Performance antreten, die für das Rennen vorbereitet worden waren. Ein dritter Tesla hatte ebenfalls einen schweren Unfall in der Qualifizierung, anders als Pobst schon auf dem unteren Strecken-Abschnitt. Der Fahrer dieses Tesla musste sogar ins Krankenhaus gebracht werden.
Pobst dagegen hatte im unteren Teil der insgesamt rund 20 Kilometer langen Strecke alle Konkurrenten in seiner Exhibition-Klasse noch weit hinter sich gelassen und war nur etwa zehn Sekunden langsamer als ein spezieller Verbrenner-Rennwagen auf Ford-Basis. Bei der Qualifizierung im oberen Teil aber war er nach eigener Aussage vor einer Kurve mit Bodenwelle schlicht zu schnell, hob mit seinem Tesla Model 3 ab und landete unsanft auf dem Boden neben der Straße. Er blieb unverletzt, aber UP wollte wegen der schweren Schäden zunächst aufgeben.
Zwei Tesla Model 3 im Rennen vorn
Der konzertierte Einsatz ab Freitag brachte ihn dann zurück ins Rennen. Und angesichts der Tatsache, dass Pobst kaum trainieren konnte, schlug er sich am Sonntag hervorragend: 11 Minuten, 4 Sekunden und 13 Hundertstel brauchte er für den gesamten Weg, nur etwa 1,3 Sekunden länger als das andere Model 3 Performance in Pikes Peak. An dessen Steuer saß Blake Fuller, der mit einem Tesla Model S Performance schon der bisherige Rekord-Halter für Serien-Elektroautos bei dem Rennen war. Die eigene Bestzeit aus 2016 verbesserte er jetzt um rund 45 Sekunden. Und auch Pobst hätte vielleicht noch schneller sein können, aber wie in einem Video aus seinem Tesla zu sehen ist, zeigte das Model 3 schon bald nach dem Start und deshalb wahrscheinlich nicht korrekt eine rote (also überhitzte) Batterie und eine Warn-Meldung an.
Den absoluten Rekord in Pikes Peak hält auch nach Sonntag ebenfalls ein Elektroauto, und zwar ein deutsches: der VW ID.R, der aber eigens für diesen Zweck gebaut wurde und deshalb in einer anderen Klasse fährt als die Teslas. Im Jahr 2018 schaffte er es in 7 Minuten 57 Sekunden und 14 Hundertstel nach ganz oben.