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Miete statt Kauf: Warum das Elektroauto-Startup Nio in Deutschland nur auf Abos setzt

nio et7 schraeg vorn praesentation deutschland

Bild: Nio

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Wie versprochen hat das chinesische Startup Nio am vergangenen Freitag die drei Elektroauto-Modelle für seine Expansion in vier neue europäische Länder einschließlich Deutschland präsentiert und Preise genannt – doch dabei handelte es sich nur um Mietpreise, nicht um solche für einen Kauf. Damit überraschte Nio nicht nur Europäer, denn in seiner Heimat bietet das Unternehmen zwar Tausch-Akkus zum Mieten an, aber verkauft die Elektroautos dazu. Nach der Auftakt-Veranstaltung in Berlin erklärte der Nio-Gründer und Chairman die Überlegungen dahinter.

Nio-Innovationen für Elektroauto-Abos

Auf manchen europäischen Märkten mache Leasing 60 Prozent des Auto-Marktes aus, sagte Li laut einem Bericht von CnEVPost gegenüber chinesischen Medien. Die Praktik sei als anders als in China weit verbreitet, doch gleichzeitig bestehe Verbesserungspotenzial bei der Erfahrung, die Kunden damit machen. Nio hoffe, hier Gelegenheiten für Innovationen zu finden, erklärte er laut dem Bericht.

Dabei bezog sich Li sowohl auf Leasing als auch auf Abonnement-Angebote, wie sie mit Elektroautos von Tesla und anderen Marken in Europa tatsächlich häufiger geworden sind. Die westlichen Hersteller überlassen dieses Geschäft bislang Startups und zunehmend auch etablierten Auto-Vermietungen. Nio aber wolle derlei Mittelsmänner jetzt nicht mehr nur beim Verkauf seiner Elektroautos umgehen, sondern in Europa auch beim Vermieten.

In der Nio-Mitteilung zur Expansion in Europa von Freitag ist vornehm-modern von „subscription“-Modellen die Rede – neben dem Fahrzeug beinhalten sie auch die Kosten für Aufladen oder Akku-Tausch. Für die Limousine ET7 (s. Foto oben), die ab Mitte Oktober zu deutschen Abonnenten kommen soll, beträgt der Preis bei 36 Monaten zum Beispiel knapp 1200 Euro pro Monat. Man kann sie aber auch für nur einen Monat bekommen, was dann im ersten Monat gut 1500 Euro kostet und mit zunehmender Dauer weniger wird. Inbegriffen sind dafür jeweils 1250 Kilometer, jeder weitere kostet 30 Cent extra.

Auto soll auf Dauer zum Service werden

Der Betrieb eines Abonnement-Dienstes sei viel schwieriger als bloßer Elektroauto-Verkauf, sagte Nio-Gründer Li laut dem CnEVPOst-Bericht weiter – möglicherweise der Grund dafür, warum sich Tesla und andere westliche Hersteller in diesem Geschäft bislang nicht selbst engagieren. Wenn nötig, könne man deshalb später immer noch auf direkten Verkauf in Europa umstellen, erklärte Li. Letztlich würden Autos zum Service, und Nio versuche, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Angebote zu machen. In Norwegen gibt es Elektroautos des Startups schon seit 2021 und auch zum Kaufen.

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