In einer drastisch formulierten E-Mail hat Tesla-Chef Elon Musk seine Mitarbeiter Mitte Mai auf eine neue „Hardcore“-Initiative zur Kostensenkung bei dem Elektroauto-Hersteller eingestimmt. Nach seiner Darstellung gehen die daraufhin eingeleiteten Sparmaßnahmen jedoch nicht so weit, wie von Medien anschließend gemeldet: Einen Beitrag des US-Blogs Electrek, laut dem manche Tesla-Beschäftigte neuerdings sogar das Toilettenpapier von zuhause mitbringen, bezeichnete er auf Twitter als „kompletten Unsinn“.
Musks Sparappell, verbunden mit der Aussage, bei einer Fortsetzung des Liquiditätsabflusses aus dem ersten Quartal 2019 würde vor kurzem neu aufgenommenes Kapital nur zehn Monate reichen, hatte die jüngsten Kursverluste der Tesla-Aktie weiter beschleunigt. Jede einzelne Ausgabe bei Tesla müsse unter die Lupe genommen werden, schrieb Musk, der Finanzvorstand werde künftig jede Seite mit ausgehenden Zahlungen persönlich prüfen und unterschreiben, er selbst jede zehnte Seite.
Laut dem Electrek-Bericht führte dies unter anderem dazu, dass Mitarbeiter weniger Verbrauchsmaterial bestellen. „Tesla neue Kostensenkungsinitiative reicht bis hinunter zu Toilettenpapier“, lautete die Überschrift des Artikels, über den auch Teslamag berichtete. „Das ist kompletter Unsinn“, kommentierte dies einen Tag später Musk auf Twitter. Auf Nachfrage des Autors ließ er allerdings offen, ob er sich damit nur auf die Überschrift, auf die berichteten Bemühungen der Mitarbeiter oder auf den Artikel selbst bezog. Electrek jedenfalls blieb bei seiner Darstellung und erklärte, für den Bericht gebe es „zuverlässige Quellen in der Belegschaft“.
Darüber hinaus wurden laut Electrek auch Zuschüsse zu Mobilfunkgebühren gekürzt, und das Personal mancher Service-Zentren bereite neue Autos vor der Auslieferung an Kunden neuerdings „in seiner Freizeit“ selbst auf, statt diese Arbeit extern erledigen zu lassen.