Das Verhältnis von Tesla-Chef Elon Musk zu seiner Mutter Maye scheint hervorragend zu sein – mehrmals tauschten die beiden auf Twitter öffentlich freundliche und sogar liebevolle Nachrichten aus, und beim Endspurt der Auslieferungen an Silvester 2019 half nicht nur der CEO selbst aus, sondern auch seine Mutter schaute vorbei. Zu seinem Vater dagegen hat Musk seit Jahren keinen Kontakt und will nicht über die Gründe dafür sprechen. Ein Buch der Mutter aber lässt erkennen, welche Grausamkeiten die Familie von Errol Musk in Südafrika erleiden musste.
Tesla-Chef wollte der Mutter helfen
Darauf weist jetzt der Podcast Third Row Tesla hin, der dazu einen Audio-Auszug aus dem Buch „A Woman Makes a Plan“ von Maye Musk veröffentlichte. Darin ist von schwerem physischem, verbalem und emotionalem Missbrauch an ihr durch ihren Ehemann Errol die Rede.
Although it was tough for her to speak about, Maye Musk told the story of the physical, verbal, and emotional abuse she endured from her husband in “A Woman Makes a Plan”
She was married when she was just 2022. https://t.co/gh9EpeTx3F pic.twitter.com/Hin857eQnr
— Third Row Tesla Podcast (@thirdrowtesla) March 14, 2020
Körperliche Gewalt sei zwar in einem relativ jungen Alter der drei Kinder (Tesla-Chef Musk ist das älteste) hauptsächlich emotionaler gewichen; also bestehe Hoffnung, dass sie den Anfang vergessen hätten, heißt es in dem Buch. In einer Szene schildert Maye Musk aber, wie sie von ihrem Mann verprügelt wird, während der damals fünf Jahre alte Elon ihn von hinten gegen die Beine schlägt, um den Vater zum Aufhören zu bringen. Nach einer Intervention ihrer Mutter habe das Schlagen bald darauf aufgehört, schreibt Maye Musk, dafür sei der übrige Missbrauch schlimmer geworden.
Brüder Musk freiwillig beim Vater
Die Ehe der beiden wurde später geschieden, aber der heutige Tesla-Chef beschloss nach einigen Jahren, zu seinem Vater zu ziehen – aus Gründen der Fairness, wie er in seiner Biografie verriet, denn zunächst blieben alle Musk-Kinder bei der Mutter. Bruder Kimbal folgte Elon später zum Vater, Schwester Tosca blieb bei Maye. Der Tesla-Chef und seine Geschwister seien entschlossen, öffentlich nichts Schlechtes über den Vater zu sagen, schreibt Musks Biograph.
Kimbal Musk beschreibt seinen Vater als „ultrapräsent und sehr intensiv“, Elon Musk nennt ihn einen „guten Ingenieur“. In der Praxis bedeutete das nach ihren Schilderungen, dass der Vater den beiden Jungen stundenlange Vorträge aufzwang und dafür sorgte, „dass ihnen die üblichen Ablenkungen der Kindheit keinen Spaß machten“.
„Schweres Hirnchemie-Problem“
Eindeutig, so heißt es in der Biografie weiter, hätten die beiden zuhause „grundlegend schreckliche Dinge“ erlebt, nach ihren Worten eine Art psychologischer Folter. Laut dem Bruder des Tesla-Chefs hat der Vater „definitiv irgendein schweres Problem mit der Hirnchemie, und ich bin sicher, dass Elon und ich das geerbt haben“. Den Kontakt zum Vater haben die Brüder längst abgebrochen und Elon Musk hat laut der Biografie geschworen, dass seine eigenen Kinder ihn nie kennenlernen werden. Aber die teils hässliche Kindheit, sagt Kimbal, habe die Musks zu dem gemacht, was sie heute sind.