Bilder: @TeslaKidGiga4
Unter den lokalen Beobachtern, die in sozialen Medien über den Fortschritt bei der geplanten Tesla-Gigafactory im brandenburgischen Grünheide berichten, gibt es nicht nur den Abiturienten Emil Senkel, über den teslamag.de als vermeintlich jüngsten deutschen Tesla-Watcher schon geschrieben hat: Mit Tesla Kid Grünheide berichtet auf YouTube auch ein nach eigenen Angaben erst 13-Jähriger über das Gigafactory-Geschehen. Und der hat dafür jetzt den Segen von ganz oben bekommen: Nach einem Polizei-Einsatz bei einem seiner Drohnen-Überflüge bat Tesla Kid CEO Elon Musk persönlich um eine offizielle Erlaubnis – und hat sie nach großem Internet-Echo jetzt tatsächlich bekommen.
Aktualisierung: Der Tesla-Segen von oberster Stelle ist vor Ort bereits angekommen. Wie Tesla Kid auf Twitter berichtete, wurde er bei einem neuen Ausflug zum Gigafactory-Gelände an diesem Freitag von Security-Mitarbeitern schon erwartet – „und JA, ab jetzt darf ich offiziell mit meiner Drohne über dem Gelände der Giga Berlin fliegen“.
Polizei: 400 Meter Sperre um Tesla-Land
„Keine Drohnen-Aufnahme von Tesla Giga Berlin mehr“, lautete der Titel eines YouTube-Video von Ende März, in dem Tesla Kid über ein unschönes Erlebnis bei seinem jüngsten Flugversuch berichtete. Nach 10 Minuten sei er von einem Security-Mitarbeiter angesprochen und gebeten worden, die Drohne zu sich zu holen – Flüge über dem Tesla-Gelände seien illegal. Auch die Polizei wurde gerufen und erklärte dem Jugendlichen laut seiner Darstellung, dort sei eine Flugverbotszone eingerichtet worden. Erlaubt seien nur noch Flüge in mindestens 400 Metern Entfernung von der Gigafactory-Grundstücksgrenze.
Tatsächlich sind Flüge im Bereich der kommenden Tesla-Fabrik allgemein eingeschränkt, weil ein Teil davon in der Kontrollzone des Flughafens Berlin-Schönefeld liegt, wie der Drohnen-Dienstleister Flynex Ende Februar erläuterte; außerdem muss auch von öffentlichen Straßen und von der das Areal durchschneidenden Bahnlinie l00 Meter Abstand gehalten werden. Von einer speziellen 400-Meter-Verbotszone für Flüge in der Gegend ist aber in einer Karte von Flynex aktuell nichts zu sehen.
Allerdings flog Tesla Kid, wie er im Video nicht ohne Stolz berichtet, als wohl einziger Beobachter mit seiner Drohne direkt über das Gelände. Und das kann Tesla als Eigentümer des Grundstücks in Deutschland auf jeden Fall untersagen, erklärte flynex weiter: Für jeden Flug über privatem Grund sei unabhängig von allgemeinen Sperrzonen eine Erlaubnis erforderlich.
Tesla-Chef reagiert auf Übertreibung
Doch genau die hat der junge Tesla-Fan jetzt bekommen: Wie von ihm im Video erbeten, meldeten viele andere seine Drohnen-Nöte in sozialen Medien weiter. In dieser Woche machte das unter anderem der Podcat Third Row Tesla, dessen Team schon ein langes Interview mit CEO Musk geführt hat. Die Schilderung von Third Row war zwar hoffnungslos übertrieben (Tesla Kid sei offenbar „beinahe festgenommen worden“, hieß es), verfehlte aber nicht ihre Wirkung: „Von mir aus kein Problem“, kommentierte Musk schon 5 Minuten später den Beitrag mit der Bitte um eine Drohnen-Erlaubnis für Tesla Kid.
Und das dürfte bedeuten: Solange er in der Flughafen-Kontrollzone unter 50 Metern bleibt und ansonsten mit der Flugsicherung Rücksprache hält, darf Tesla Kid ab sofort mit dem Segen vom Tesla-Chef persönlich wieder Aufnahmen über dem Gigafactory-Gelände machen. Eine bislang offene Frage ist aber natürlich, ob sich deutsche Security-Kräfte und Polizisten mit einer Twitter-Nachricht vom CEO als offizielle Erlaubnis zufrieden geben werden.