Bild: Tesla
Nachdem er vergangene Woche mindestens 6,3 Millionen Stück seiner Tesla-Aktien für rund 7 Milliarden Dollar verkauft hatte, machte CEO Elon Musk am Montag im selben Muster weiter. Auf Twitter hatte er sich zuvor per Abstimmung das Mandat erteilen lassen, 10 Prozent seiner Tesla-Beteiligung in Höhe von 17 Prozent oder rund 170 Millionen Aktien (plus Optionen) abzustoßen. Am vergangenen Montag begann er mit der Ausübung von Optionen aus einem alten Bonus-Programm und verkaufte etwa die Hälfte der dadurch bezogenen Aktien gleich wieder. Es folgten weitere Verkäufe im Rest der Woche und an diesem Montag erneut eine Optionsausübung mit anschließendem Teilverkauf für knapp eine Milliarde Dollar.
Tesla-Aktie seit Rekord 18% im Minus
Dieser Teil der Musk-Transaktionen wird als „cashless exercise“ bezeichnet – Optionen werden ausgeübt und ein Teil der dadurch bezogenen Aktien sofort verkauft, um die Steuern auf den Gewinn durch den verbilligten Kauf zu begleichen. Insgesamt hatte der Tesla-Chef Ende 2020 rund 23 Millionen solcher Kaufrechte, die im August 2022 verfallen; von ihnen sind jetzt noch etwa 19 Millionen übrig. Ob Musk diese Reihe fortsetzen will, steht zwar schon fest, ist aber nicht öffentlich bekannt: Diese Geschäfte hatte er schon in diesem September als vorab festgelegten Plan bei der Börsen-Aufsicht angemeldet, wie aber erst mit den ersten Verkäufen bekannt wurde.
Die weiteren Verkäufe durch Musk und wohl auch die dadurch ausgelöste Unsicherheit sorgten am Montag dafür, dass die Tesla-Aktie weitere 1,9 Prozent auf 1013,39 Dollar fiel. In der Woche vor der Twitter-Abstimmung hatte sie noch ihren absoluten Rekord-Schlusskurs von 1229,91 Dollar erreicht, seitdem aber inzwischen knapp 18 Prozent verloren. Den Großteil des Montags über verbrachte die Aktie sogar unter der Marke von 1000 Dollar, die sie erstmals Ende Oktober genommen hatte. Gegen Ende des Handels gab es aber eine sprunghafte Erholung ohne erkennbaren Auslöser, sodass der Tesla-Kurs wieder vierstellig wurde.
Noch einen Monat Musk-Verkäufe?
Weiterhin ist nicht klar, wie viele Tesla-Aktien von Musk noch auf den Markt kommen werden. Seine Beteiligung vor den aktuellen Transaktionen belief sich abhängig davon, ob man nur Aktien zählt oder auch noch offene Optionen, auf 17-23 Prozent, entsprechend etwa 170-230 Millionen Tesla-Aktien. Vergangene Woche verkaufte der CEO nicht nur einige neue Aktien aus der Optionsausübung, sondern an den verbleibenden vier Tagen noch einmal etwa 3,5 Millionen Stück aus seinem alten Bestand.
Insgesamt trennte Musk sich bis Freitag von rund 6,3 Millionen Aktien im Wert von 7 Milliarden Dollar, doch durch die Optionsausübung kamen gleichzeitig 2,1 Millionen neue hinzu. Nach den Transaktionen von Montag stieg sein Bestand per Saldo zudem um etwa eine weitere Million. Wenn sich das Muster der Vorwoche fortsetzt, dürften darauf im Rest dieser Woche weitere Verkäufe aus dem alten Aktien-Bestand folgen, und am nächsten Montag wieder eine Optionsausübung. In diesem Tempo wären per Saldo erst in etwa einem Monat zumindest 17 Millionen verkaufte Tesla-Aktien aus Musk-Besitz erreicht.
