Nach dem Rekord ist – möglicherweise – vor dem Rekord: In diesem September hatte Tesla mit einem Model S Plaid die offizielle Bestzeit für Serien-Elektroautos auf dem deutschen Nürburgring herausgefahren, aber die Arbeiten dort sind damit noch nicht beendet. Seit einigen Tagen sind wieder mehrere der extraschnellen Elektroautos auf dem Ring und um ihn herum unterwegs, wie ein Beobachter teslamag.de berichtete. Besonders auffällig dabei ist ein Exemplar mit einem stark verstellbaren Heckspoiler.
Neuer Tesla-Spoiler hilft in Kurven
Derzeit ist Tesla mit drei Model S Plaid am Ring, schrieb der lokale Beobachter Stefan Baldauf am Dienstag an teslamag.de. Weil es an dem Tag regnete, seien die Teslas erst gegen Ende überhaupt auf die Rennstrecke gefahren – vorher waren sie auf öffentlichen Straßen unterwegs. Auffällig dabei laut Baldauf: Außerhalb der Nordschleife waren alle drei mit anderen Felgen und Reifen ausgestattet.
Das spricht dafür, dass die aktuelle Nürburgring-Arbeit von Tesla nicht mehr auf reine Serienfahrzeuge begrenzt ist. Am stärksten modifiziert erscheint das blaue der drei Model S Plaid, denn wo sonst ein starrer Heck-Spoiler sitzt, hat es einen beweglichen. Auf den Straßen-Bildern von Baldauf ist er kaum zu erkennen, denn das Aerodynamik-Element liegt flach auf dem Kofferraum-Deckel auf. Auf der Rennstrecke aber ist der Spoiler laut dem Beobachter stets ausgefahren und stellt sich beim Bremsen fast senkrecht auf.
Auf diese Weise könnte Tesla sozusagen das Beste aus zwei Spoiler-Welten bekommen: Wenig Abtrieb und damit hohe Endgeschwindigkeit auf Geraden, mehr Luft-Druck in Richtung Fahrbahn, wenn es um Kurven geht. Außerdem steht das flächige Element hinten beim Bremsen so sehr im Fahrtwind, dass es zusätzlich die Reibungsbremse an den Rädern unterstützen könnte.
Neue Rekord-Versuche mit dem blauen Tesla mit aktivem Spoiler oder den anderen konnte Baldauf bislang nicht beobachten. Am Dienstag sei die Fahrbahn zu feucht dafür gewesen, berichtete er. Erst am frühen Abend seien zwei der Model S Plaid überhaupt auf der Strecke gewesen. Anders als früher hätten sie aber bis zu zwei Runden auf der Nordschleife gedreht, bevor sie zurück zur Tesla-Basis fuhren. Das spricht dafür, dass Tesla auch an der Kühlung seiner neuen Plaid-Elektroautos arbeitet.
Rennstrecken-Paket für Model S Plaid?
Offen ist einstweilen, was genau das Unternehmen am Nürburgring vorhat. Weitere Rekord-Versuche sind wahrscheinlich, aber in die Serien-Kategorie kann Tesla mit den aktuellen Modifikationen nicht mehr kommen. Auf der anderen Seite war schon von einem möglichen Rennstrecken-Paket für das Model S Plaid ähnlich wie beim Model 3 Performance die Rede. Wenn man den aktiven Spoiler, die besonderen Räder und mögliche weitere Ring-Extras, die jetzt nicht zu sehen waren, direkt bei Tesla bestellen kann, dürfte das die Serien-Definition wieder erfüllen. Für diese Möglichkeit spricht auch die Tatsache, dass das Model S mit dem auffälligen Heck-Aufbau auch auf öffentlichen Straßen getestet wird.