Einen der größten Kostenblöcke bei Elektroautos macht nach der Anschaffung ihre Versicherung aus, vor allem wenn auch Vollkasko-Schäden abgedeckt werden sollen, wie es sich bei neu gekauften Fahrzeugen anbietet und bei finanzierten sogar verlangt wird. Was die Versicherung für unterschiedliche Modelle kostet, hängt stark davon ab, in welche Typ-Klasse sie von der Branche eingestuft werden. Das geschieht jährlich im September. Und während manche Tesla-Besitzer in der Einstufung 2020 schlechter gestellt wurden, können sie ab jetzt sämtlich billiger wegkommen, vor allem mit dem Model 3 (s. Foto).
Niedrigere Stufen für Model 3
Die Typ-Einstufungen gibt es für Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko getrennt. Sie richten sich nach Häufigkeit und Höhe der Schäden in diesen drei Kategorien, wie sie in der Vergangenheit aufgetreten sind, und werden jedes Jahr mit den neuesten Daten aktualisiert. Dafür zuständig ist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
2020 machte er zum Beispiel Versicherungen für das Tesla Model S teurer: In der Neueinstufung rutschte das Elektroauto um insgesamt vier Stufen höher, vor allem durch eine höhere Haftpflicht-Klasse (23 bei möglichen Werten von 10-25). Bei Vollkasko stufte der GDV das Model S in Klasse 31 (möglich sind 10-34) ein und bei Teilkasko (10-33) auf 27. In diesem Jahr sieht es wieder etwas besser aus, denn bei Teilkasko wurde der Tesla zwei Klassen niedriger eingestuft und bei Vollkasko eine.
Das Tesla Model 3 soll sogar zu den Autos in Deutschland gehören, bei denen die diesjährige Neueinstufung den größten Kosten-Vorteil bringen kann. Das geht nicht aus der GDV-Pressemitteilung dazu hervor, sondern aus einer Meldung des Vergleichsportal Verivox, das Beispiel-Berechnungen mit den neuen Einstufungen vorgenommen hat. Demnach bringen sie bis zu 30 Prozent Ersparnis für Vollkasko-Kunden. Beim Model 3 sollen es immer noch 23 Prozent sein, was in dem Beispiel mit konkreten Annahmen zu Fahrer-Alter (45 Jahre), Fahrleistung (15.000 km/Jahr), Wohnort (Kiel) und Schadensfreiheitsrabatt (5/5) gut 300 Euro weniger Versicherungskosten im Jahr bedeutet.
Tesla Model Y noch nicht dabei
Die neuen Einstufungen für den beliebten Tesla nennt Verivox nicht, aber sie lassen sich der Typklassen-Abfrage des GDV entnehmen. Dort steht 19 für Haftpflicht, 26 für Vollkasko und 23 für Teilkasko, was immer noch recht hohe Stufen sind. Das Tesla Model Y ist in der am Donnerstag aktualisierten Abfrage noch nicht enthalten – laut Foren-Berichten sorgt das manchmal für Probleme vor allem bei dem Versuch, Online-Versicherungen dafür abzuschließen.
Das Model X schließlich wurde bei Teilkasko eine Klasse billiger. Aber der GDV nennt es zusammen mit den anderen teuren SUVs Audi Q8, BMW M5, Mercedes GLE und dem Range Rover Velar (sowie dem in dieser Reihe überraschenden SsangYong Rexton) als Beispiel für Modelle mit einer besonders hohen Einstufung.