Bild: BMW
Nach anekdotischen Berichten gehen BMW reihenweise leistungsorientierte Kunden an Tesla verloren – warum sollten sie auch ab 65.900 Euro für einen M340i XDrive ausgeben, wenn man mit dem Model 3 Long Range für viel weniger Geld ein Elektroauto haben kann, das genau so schnell beschleunigt? Bei seinen Elektroauto-Angeboten wiederum hält sich BMW in dieser Hinsicht bislang auffällig zurück, denn weder der iX noch der i4 reichen bei der Beschleunigung an Performance-Teslas heran. Jetzt aber soll das bayerische Unternehmen ein kleines Monster-Elektroauto bauen: den iM2 mit der Karosserie des M2 CS und vier Motoren mit mehr als 1000 Kilowatt Leistung.
Schneller als Tesla Model S Plaid
Das Auto wird intern auch als „Katharina“ bezeichnet und ist in einer frühen Form schon gelegentlich auf dem Nürburgring zu sehen, berichtet darüber WhichCar? aus Australien. Das Projekt sei als Geschenk von BMW zum 50. Geburtstag seiner Sport-Division M im kommenden Jahr gedacht. Es soll derzeit auf der Karosserie des aktuellen M2 CS (s. Foto oben) basieren. Ein Foto dazu zeigt ein Fahrzeug in ungefähr dieser Form mit Münchener Kennzeichen und Tarnfolie in einer rasant gefahrenen Kurve auf einer Rennstrecke.
Am Nürburgring in der Eifel dürfte es nach dem Hintergrund nicht entstanden sein, aber von den dortigen Tests berichtet WhichCar? von Nordschleifen-Zeiten unter sieben Minuten. Das wäre deutlich schneller als die 7 Minuten und 42 Sekunden, die Porsche im Sommer 2019 als Rekord für viertürige Elektro-Sportwagen mit dem Taycan Turbo gemeldet hat. Ein Prototyp für das Tesla Model S Plaid soll diese Zeit wenig später um rund 30 Sekunden unterboten haben, aber mit unter 7 Minuten wäre BMWs Katharina oder iM2 sogar noch früher zurück.
Dabei helfen laut dem Artikel vier Elektromotoren mit „radikalem“ Torque-Vectoring. Zusammen sollen sie auf mindestens 1321 PS kommen, umgerechnet in die für Elektroautos passendere Einheit also mehr als 1 Megawatt, was ein extrem hoher Wert ist. Selbst Tesla bleibt in der im Juni näher vorgestellten und erstmals ausgelieferten Serien-Version des Model S Plaid darunter: Auch hier fiel zwar eine Tausender-Marke, aber vorerst nur bei den (1020) PS.
M-Ableger von BMW i4 kommt 2023
Wie andere Super-Elektroautos dürfte der BMW, wenn überhaupt, nur in kleinen Stückzahlen zu haben sein. Ein beteiligter Experte soll eine Serienproduktion zwar als möglich bezeichnet haben, aber nur in begrenzter Form. Wenn der iM2 komme, dann mit ultraleichter Karosserie und ebensolchen Rädern und Scheiben. In jedem Fall ist laut WhichCar? zu erwarten, dass Erkenntnisse aus dem Projekt in die M-Version des BMW i4 einfließen werden. Die solle 2023 mit einem Akku mit 120 Kilowattstunden Kapazität kommen – was zumindest eine Reichweite auf Tesla-Niveau bedeuten dürfte.