Mit der überraschenden Vorstellung des neuen Tesla Roadster im November 2017 (s. Foto) sorgte CEO Elon Musk für Begeisterung: Der elektrische Über-Sportwagen zum dafür mäßigen Preis von 200.000 Dollar sei als „Hardcore-Abreibung“ für aller Verbrenner-Autos gedacht, sagte er, und kündigte Auslieferungen ab 2020 an. Dann aber reihte sich der Roadster in die lange Reihe der verspätet kommenden Tesla-Produkte ein. Erst wurde er auf 2021 verschoben, dann auf 2022, und jetzt sprach Musk von 2023 – wenn bis dahin nichts Schreckliches mehr passiert.
Chip-Knappheit verzögert Roadster
Schon 2019 und dann wieder 2020 hatte der Tesla-Chef den neuen Roadster als „Nachtisch“ bezeichnet, der erst kommen könne, wenn die Hauptgerichte erledigt seien. Damit meinte er konkret den Bau der Gigafactory bei Berlin, den Ausbau der Fabrik in China für das Model Y (inzwischen erledigt) sowie die Produktion von Cybertruck und Semi, wie er dem Podcaster Joe Rogan sagte.
Tesla Semi (zunächst geplant für 2019) und Cybertruck (für dieses Jahr) wurden inzwischen ebenfalls auf frühestens in 2022 verschoben. Insofern war absehbar, dass auch der neue Roadster-Start weiter nach hinten rutscht. Häufige Nachfragen dazu auf Twitter hatte CEO Musk zuletzt ausweichend oder gar nicht beantwortet, aber am Mittwoch reagierte er: Der Tesla-Renner „dürfte“ im Jahr 2023 kommen, schrieb Musk.
2021 has been the year of super crazy supply chain shortages, so it wouldn’t matter if we had 17 new products, as none would ship.
Assuming 2022 is not mega drama, new Roadster should ship in 2023.
— Elon Musk (@elonmusk) September 1, 2021
Als Grund für die weitere Verschiebung nannte der Tesla-Chef, wie schon vor kurzem zum Cybertruck, anhaltende Probleme in der Lieferkette. Insbesondere Halbleiter für Autos sind seit Ende 2020 knapp, und zunehmend scheint auch Tesla von diesem Problem betroffen. 2021 sei das Jahr der „super-verrückten Lieferketten-Knappheit“ gewesen, schrieb der CEO dazu. In diesem Umfeld sei es Tesla unmöglich, irgendwelche neuen Produkte auszuliefern.
Tesla-Chef bleibt vorsichtig
Jetzt soll es immerhin 2023 so weit sein – bei früheren Gelegenheiten hatte Musk mehrfach erwähnt, dass sich das Warten aber lohnen soll. Gleichzeitig schloss er allerdings nicht aus, dass der Roadster sogar noch später kommen könnte. Die angekündigte Auslieferung in zwei Jahren gelte unter der Annahme, dass 2022 kein „Mega-Drama“ wird, ergänzte er. Doch wenn die Nachtisch-Überlegung für den Roadster noch gilt, dann müsste vorher auch noch der Tesla für 25.000 Dollar kommen, den Musk beim Batterie-Tag im September 2020 angekündigt hat.