Bislang mussten für die entstehende Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin gut 90 Hektar Bäume gefällt werden und weitere 100 Hektar sollen bald folgen – zum größten Teil Industrie-Kiefern, aber auch die speichern Kohlendioxid, und so ist in Brandenburg für jede Rodung der Anbau von mindestens gleich viel neuem Wald vorgeschrieben. Tesla hat sogar zugesagt, dreimal so viel Bäume aufforsten zu lassen, wie für die Gigafactory weichen müssen. Erste Grundstücke dafür hat die zuständige Flächenagentur Brandenburg schon in diesem Sommer vermittelt, davon allein 150 Hektar von der Organisation Naturraum für Generationen (NfG). Und die meldete jetzt den Auftakt der Bepflanzung ihrer ersten 50 Tesla-Hektar, die bis Jahresende abgeschlossen sein soll.
48 Wald-Stücke als Tesla-Ausgleich
50.000 Baum-Setzlinge hätten Helfer Anfang Oktober innerhalb von zwei Tagen auf sieben verschiedenen Flächen im Osten von Brandenburg gepflanzt, teilte NfG in dieser Woche auf Twitter mit. Dabei handele es sich wie zuvor auf dem Tesla-Grundstück wieder um Kiefern, die am Ende 30 Prozent des neuen Waldes ausmachen würden. Nach erster Kritik ergänzte die Organisation, für die übrigen 70 Prozent seien ab November „natürlich“ Laubbäume vorgesehen – Monokultur komme auf ihrem Land nicht in Frage.
Wie die Gemeinde Grünheide in diesem Juli bekanntgab, werden für Tesla zunächst 48 neue Waldstücke aufgeforstet. Die Teilhaber der NfG sind nicht die einzigen, die Flächen dafür zur Verfügung stellen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Agrarland mit unzureichenden Erträgen, das für Wald eher geeignet ist. NfG und andere rechnen aber damit, es dafür auch bewässern zu müssen.
Die @Tesla – Aufforstung hat begonnen!
Den Anfang machen die Kiefern, die circa 30% der Fläche ausfüllen werden: Heute und morgen werden 50.000 Setzlinge bei Krügersdorf, Mixdorf und Merz gepflanzt.
Vielen Dank an unsere Helfer, die diese Mammutaufgabe mit uns bewältigen! pic.twitter.com/rkU0ebwWZr
— Naturraum für Generationen (@nfg_brandenburg) October 6, 2020
Hinter Naturraum für Generationen steht laut der Webseite eine GmbH aus dem ostbrandenburgischen Beeskow, die von der Flächenagentur des Bundeslandes beauftragt und bezahlt wird. Sie ist nicht nur für Tesla tätig, sondern für unterschiedliche Unternehmen, die Bau-Projekte kompensieren müssen. Insgesamt plant NfG in den kommenden Jahren sogar 750 Hektar neue Laub-Mischwälder und Biotop-Komplexe.
Umwelt-Prüfung für Tesla-Kompensation
Im ersten Schritt geht NfG nach den Angaben 250 Hektar an, von denen 150 Hektar Tesla zugeschlagen werden. Interessanterweise ist dafür – wie für Teslas Fabrik-Projekt selbst – eine Prüfung der Umwelt-Verträglichkeit vorgeschrieben, die dann gleich 600 Hektar umfassen soll, davon zwei Drittel Wald und der Rest ökologisch hochwertiges Freiland. Tesla macht also nur einen Teil des aktuellen NfG-Volumens aus und vom geplanten Gesamtwert einen entsprechend kleineren. Aber für weitere Ausbau-Stufen der Gigafactory könnte die Reserve noch nützlich werden.