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Nissan und Hyundai keine Partner für Apple-Elektroauto – aber Tesla-Kenner als Berater?

tesla model-3 check munro

https://www.youtube.com/channel/UCj--iMtToRO_cGG_fpmP5XQ

Bild: Munro Live

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Bestätigt ist weiterhin nichts, aber die vor einigen Jahren aufgekommenen Gerüchte über ein eigenes Elektroauto von Apple halten sich hartnäckig – und aktuelle Meldungen aus der Branche sprechen deutlich dafür, dass zumindest intensiv darüber verhandelt wird. Zuletzt wurden als mögliche Hardware-Partner Hyundai aus Südkorea und Nissan aus Japan gehandelt, aber beide Anläufe sollen gescheitert sein. Doch immerhin einen kundigen Berater für seine Elektroauto-Pläne konnte Apple offenbar verpflichten: den Produktionsexperten Sandy Munro, der mit der Zeit als Tesla-Kenner bekannt geworden ist und zuletzt sogar ein Interview mit CEO Elon Musk führen konnte.

Auto-Hersteller fürchten Apple-Marke

Auf eine Nachfrage der Nachrichten-Agentur Reuters hin erklärte Anfang dieser Woche eine Sprecherin von Nissan, man sei allgemein offen für Partnerschaften, führe aber keine Gespräche mit Apple. Die Financial Times hatte zuvor berichtet, es habe kurze Diskussionen über eine Zusammenarbeit der beiden Unternehmen gegeben, die aber an unterschiedlichen Vorstellungen gescheitert seien. Das Problem dabei sei gewesen, dass Nissan nicht zum bloßen Auftragsfertiger für ein Elektroauto unter der Marke Apple werden wollte.

Sogar offiziell war, bevor diese Aussage von den Südkoreanern zurückgezogen wurde, dass Hyundai und dessen Tochter Kia mit Apple verhandelt hatten, laut Reuters erstmal schon 2018. Nach der Bestätigung Anfang Januar legte vor allem die Kia-Aktie stark zu. Doch vergangene Woche erklärte Hyundai ähnlich wie später Nissan explizit, keine Gespräche über autonome Autos mit Apple zu führen, und die Börsen-Gewinne schwanden wieder. Auch Hyundai-Kia soll Bedenken gehabt haben, über ein Elektroauto mit Apple die eigene Marke zu schwächen.

Laut einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung ist das ein grundlegendes Problem für Apple: Wer mit dem Smartphone-Erfinder zusammenarbeite, werde automatisch in die zweite Reihe gedrängt, und das stehe in deutlichem Widerspruch zum Selbstverständnis etablierter Auto-Hersteller. Also komme nur ein Partner wie Magna in Frage, der zum Beispiel für Jaguar ganze Autos produziert, aber nach außen nicht unter eigener Marke auftritt. Alternativ nannte der deutsche Auto-Experte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management „einen schwachen Hersteller, der froh um Aufträge ist“, zum Beispiel aus China.

Tesla-Kenner Munro will nichts sagen

Ein Durchmarsch wird der erwartete Einstieg von Apple in den riesigen Auto-Markt also nicht, auch wenn Beobachter glauben, dass das IT-Unternehmen Tesla bei Software und Design noch am ehesten gefährlich werden könnte. Zudem scheint es sich zumindest schon die Unterstützung von Sandy Munro gesichert haben. Der frühere Ford-Manager und heutige Berater begann mit den ersten Model 3, sich mit Tesla zu beschäftigen. Zuerst zeigte er sich entsetzt über die schlechte Karosserie-Qualität. Doch je tiefer er in die Technik des Elektroautos vordrang, desto mehr Positives hatte er zu berichten.

Seine regelmäßigen Tesla-Zerlegungen und kundigen Kommentare brachten Munro mit der Zeit den Respekt von CEO Musk ein, den er vor kurzem sogar bei SpaceX besuchen und befragen durfte. Bei dieser Gelegenheit stimmte Musk Munros anhaltender Kritik an der äußeren Erscheinung mancher seiner Elektroautos zu und erklärte, am besten kaufe man Teslas gleich nach Beginn der Produktion oder erst, wenn sie schon stabil laufe.

https://twitter.com/danzwku/status/1362131667331080196

Dennoch lobte Munro Tesla so häufig, dass manche schon argwöhnten, er werde dafür bezahlt. Das wies er weit von sich – und ein aktuelles Interview mit ihm selbst kann als Bestätigung dafür verstanden werden, dass er jetzt stattdessen für die Konkurrenz arbeitet. „Hat Apple eine Chance?“, fragte ihn der Moderator des YouTube-Kanals Meet Kevin, erkennbar in Erwartung einer ausführlichen Antwort. Doch die fiel sehr kurz aus: „Ich kann darüber nicht sprechen“, sagte Munro nach kurzem Nachdenken. Dann wiederholte er diese Aussage lachend noch einmal und forderte die nächste Frage.

Weil der Berater sonst kein Blatt vor dem Mund nimmt, ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass er einen Auftrag von Apple bekommen hat und darüber wie in solchen Fällen üblich Stillschweigen bewahren muss. Warum Tesla selbst sich die Dienste des erfahrenen Produktionsexperten noch nicht gesichert hat, ist unbekannt. Aber offenbar ist Munro jetzt zumindest daran beteiligt, ein Elektroauto auf die Beine zu stellen, das für Tesla- wie Apple-Fans interessant werden könnte.

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