Das von Tesla als Yoke (Joch oder Bügel) bezeichnete Lenk-Rechteck in den modernisierten Versionen von Model S und Model X sorgt weiter für Diskussionen – und für Verwirrung. Den inzwischen ist zwar klar, dass es in Europa zumindest keine Probleme mit der Zulassung des unkonventionellen Steuers geben dürfte, für den Heimatmarkt USA aber ist diese Frage weiterhin offen. Und im nördlichen US-Bundesstaat Ohio ist jetzt ein schon aufgefrischtes Model S aufgetaucht, dass zwar wie auf den offiziell veröffentlichten Fotos im Cockpit keine Hebel für Fahrstufen oder Blinker mehr hat. Aber statt mit dem Tesla-Yoke ist es mit einem klassisch runden Lenkrad ausgestattet.
Frisch geliefertes Tesla-Testfahrzeug?
Das weiße Model S mit den neuerdings schwarzen Türgriffen wurde von einem Mitglied eines lokalen Tesla-Clubs auf dem Parkplatz eines Service-Centers in der Stadt Toledo entdeckt und fotografiert, wie dazu auf Reddit zu lesen ist. Von außen fällt daran hauptsächlich auf, dass vorne in der Stoßstange eine Abschlepp-Öse steckt, die noch vom Transport stammen könnte. Denn während andere Teslas im Umfeld mit Schnee bedeckt sind, ist das Model S völlig frei davon und sieht auch sonst sehr sauber aus.
Das Foto vom Innenraum zeigt allerdings, dass es schon etwas gefahren sein dürfte, denn sowohl auf dem Touchscreen als auch auf dem Lenkrad sind Fingerabdrücke zu sehen. Auffällig sind außerdem kleine aufgeklebte Beschriftungen auf der Mittelkonsole und vor allem rechts davon ein umgestülpter Becher, der wohl einen Not-Aus-Knopf versteckt. Also handelt es sich bei dem Tesla Model S offensichtlich noch um ein Testfahrzeug.
Zu dem Lenkrad sei ihm vom örtlichen Personal erklärt worden, dass es nur optional eckig statt rund sein werde, berichtete das Mitglied des Tesla-Clubs. Das würde zu einer anderen Entdeckung passen: Kurz nach der Vorstellung des Refresh Ende Januar stellten Neugierige fest, dass im Quellcode der Tesla-Website auch eine Abbildung eines Model S mit normalem Lenkrad zu finden war (s. Foto oben). Vom bislang gewohnten unterscheidet es sich vor allem durch das fehlende Tesla-Logo – und auch in der Mitte des Steuers in dem jetzt entdeckten Model S ist stattdessen nur ein eingeprägter Schriftzug zu sehen.
Model S mit Touch-Sensoren für Blinker
Keine Auswahlmöglichkeit scheint Tesla dagegen bei einer anderen Bedien-Neuerung für seine beiden Premium-Elektroautos zu planen. Neben dem Lenk-Rechteck fiel auf den offiziellen Refresh-Fotos auf, dass links und rechts davon keine Hebel mehr angebracht sind, wie sie in Model S und Model X bislang zum Blinken, Aktivieren der Scheinwerfer, Einlegen der Fahrstufen und Steuern der Scheibenwischer vorhanden sind. Auch auf dem aktuellen Innen-Foto aus Ohio sind diese Hebel nicht zu erkennen. Sie könnten von dem Lenkrad verdeckt werden. Dagegen spricht allerdings, dass auf dessen linker Seite Fingerabdrücke zu sehen sind – genau an den Stellen, wo sich neuerdings Touch-Sensoren für Blinker und Scheinwerfer befinden.
Ebenso bestätigt das Foto wohl, dass die verschiedenen Fahrstufen bei aufgefrischten Model S und Model X über weitere Touch-Elemente im untereren Bereich der Mittelkonsole gewählt werden. Bei dem Test-Fahrzeug in Ohio sind sie sogar mit aufgeklebten Schildern für „Park“, „Reverse“, „Neutral“ und „Drive“ zusätzlich gekennzeichnet. Laut Tesla-CEO Elon Musk soll eigentlich die Software situationsabhängig entscheiden, welche Einstellung gebracht wird; das könne aber vom Menschen übersteuert werden, erklärte er auf Twitter.