Bild: DragTimes
Das in Chrom folierte Tesla Model X Performance mit großen blauen Felgen steht am Supercharger, und das laute Rauschen seiner Lüfter spricht dafür, dass der Akku schon warm ist. Und das ist auch so gedacht, denn ganz in der Nähe befindet sich eine Rennstrecke, auf der das massive Elektro-SUV mit neuester Software einen Rekord-Versuch starten soll: Schafft der bislang schwerste und teuerste Tesla wie sein schlankerer Verwandter Model S auf der Viertelmeile (gut 400 Meter) eine Zeit unter elf Sekunden?
Tesla Model X bei 10,929 Sekunden
Dass das Tesla Model X beim anschließenden Duell mit einem typischen Muscle Car mit Verbrenner-Motor weit vorne bleibt, versteht sich fast von selbst – nur noch die teuersten und stärksten Sportwagen haben gegen die schnellen Elektroautos von Tesla eine Chance im Sprint. Interessanter ist deshalb sozusagen der Vergleich des Model X mit sich selbst: Nach Angaben des Renn-YouTubers Brooks Weisblat ist damit nie zuvor eine Viertelmeilen-Zeit unter elf Sekunden gefahren worden.
Aber auch das ist nach dem ersten Rennen schon Geschichte. Neuere Performance-Versionen von Tesla Model S und Model X haben in diesem Frühjahr ein Software-Update bekommen, das ihnen etwa 55 PS extra verleihen soll. Ebenfalls Teil des Updates war der „Cheetah“-Modus für extraschnelle Starts dank per Luftfederung weiter abgesenktem Vorderwagen. Versuche und Messungen damit gab es schon, aber der jetzt auf YouTube gezeigte Viertelmeilen-Test war nach den Angaben dazu der erste auf einer offiziellen Strecke.
Und er gelingt auf Anhieb. Fast lautlos und viel schneller als der röhrende Ford Mustang daneben verlässt das Tesla Model X Performance die Start-Linie und fährt dem Rivalen immer weiter davon. Am Ende der Viertelmeile wird die Zeit eingeblendet: 10,929 Sekunden bei einer Endgeschwindigkeit von 121,31 Meilen (rund 195 Kilometer) pro Stunde. Dafür hat der Besitzer des Tesla allerdings einigen Aufwand getrieben: Die mittlere Sitzreihe in seinem Model X Performance fehlt ebenso wie Boden-Belag, Beifahrer-Sitz und Frunk-Verkleidung, was gut 200 Kilogramm Gewicht einsparen soll.
Weitere Tesla-Rekorde könnten folgen
Damit wäre nach Ansicht des YouTubers sogar noch mehr (oder eher weniger) drin gewesen: Ein Tesla Model X Performance ganz ohne Modifikationen sei am selben Renn-Tag eine Viertelmeilen-Zeit von 10,93 Sekunden gefahren, also nur eine Hundertstel-Sekunde langsamer als das radikal abgespeckte, berichtet Weisblat. Er habe vor dem Start allerdings nicht lange genug warten können, um komplett in Teslas neue geduckte Geparden-Haltung dafür zu kommen. Beim nächsten Versuch will er sich mehr Zeit lassen – weitere Rekorde sind also auch mit dem Model X in Sicht.