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Roboter-Taxi für 36.000 Euro: Internet-Firma Baidu aus China plant autonomes Elektroauto

Bilder: Baidu

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Chinesische Elektroautos gelten als weltweit führend – und die besten kommen von Tesla, sagte CEO Elon Musk in dieser Woche unbescheiden bei der Telefon-Konferenz zu den Q2-Geschäftszahlen. Tatsächlich weist nicht nur Musk immer wieder darauf hin, wie stark die Konkurrenz aus dem Land ist, in dem Tesla seine inzwischen wichtigste Fabrik betreibt. Und das gilt nicht nur für den Antrieb: Das Technologie-Unternehmen Baidu hat jetzt eine neue Generation von Roboter-Taxis vorgestellt, deren Produktion trotz modernster Technik umgerechnet nur 36.000 Euro kosten soll.

Autonomes Elektroauto nur für Taxi-Dienst

Schon im Jahr 2017 startete Baidu Tests mit vier autonomen Kleinbussen in der Stadt Shenzhen. Inzwischen gibt es Baidu-Robotaxis in zehn chinesischen Städten, was seinen Dienst Apollo Go zum größten dieser Art weltweit machen soll. Eine Fahrzeug-Zahl nennt das Unternehmen in einer Pressemitteilung von dieser Woche nicht. Aber es stellte die neueste Generation seines fahrerlosen Taxis vor, erstmals von Grund auf neu entwickelt. Die Produktion soll nur halb so viel kosten wie die des Vorgängers und der Dienst damit auf zehntausende Einheiten des Apollo RT6 genannten Elektroautos vergrößert werden.

Die genannten Kosten von 250.000 Renminbi (36.400 Euro) könnte man fast als Provokation gegen Tesla verstehen – in China bezahlt man für das kleinste Model 3 ohne Extras 30.000 Renminbi mehr, und das Autopilot-Zusatzpaket FSD für 64.000 Renminbi scheint dort von autonomem Fahren noch weiter entfernt zu sein als in Europa. Allerdings nannte Baidu jetzt nur die Kosten seines Apollo RT6, keinen Preis für Endkunden. Das Elektroauto soll offenbar ausschließlich für den eigenen Dienst produziert werden.

Das macht das auf Internet-Suche und künstliche Intelligenz spezialisierte Unternehmen nicht selbst, sondern überlässt es einem Partner. Wer das ist, wollte es zunächst nicht verraten, aber in China dürfte kein Mangel an Kandidaten dafür herrschen. Elektrische Daten wie Akku-Größe und Ladeleistung nennt Baidu ebenfalls nicht, informiert aber über die sonstige technische Ausstattung: 38 Sensoren, davon 8 Lidars und 12 Kameras, sollen hochgenaue Erkennung in alle Richtungen ermöglichen. Die Auswertung der Sensor-Daten übernehmen zwei Recheneinheiten bis bis zu 1200 Tops Rechenleistung.

Tesla-Robotaxi letzter Punkt in Produkt-Liste

Eine Besonderheit im Apollo RT6 ist das abnehmbare Lenkrad. Noch dürfen Autos ohne nicht auf chinesische Straßen, aber für den absehbaren Fall, dass sich das ändert, ist Baidu vorbereitet. Trotz der Länge von 4,8 Metern scheint das fahrerlose Elektroauto im Format zwischen SUV und Van nach den dazu veröffentlichten Bildern nur vier Sitzplätze zu haben. Die ersten Exemplare davon sollen ab 2023 auf chinesische Straßen kommen.

CEO Elon Musk kündigte im April auch für Tesla ein autonom fahrendes Elektroauto ohne Bedienelemente für Menschen an. Ein Start-Jahr nannte er allerdings nicht, und im jüngsten Quartalsbericht steht „Robotaxi & Others“ als letzter Punkt in einer Liste von zukünftigen Fahrzeugen, die mit dem Cybertruck beginnt. Die Produktion des Tesla-Pickup soll Mitte 2023 beginnen, bekräftigte Musk bei der Q2-Konferenz in dieser Woche. Seine Elektroautos mögen also sogar in China die besten sein, doch beim autonomen Fahren kommt die Konkurrenz offenbar schneller voran. In den USA testet das Google-Projekt Waymo ebenfalls schon einen Robotaxi-Dienst.

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