Wahrscheinlich hat schon einmal irgendeine Band im Video für irgendein Stück auch Aufnahmen aus der Sicht von Überwachungskameras gezeigt, aber eine deutsche Gruppe hat diese Idee jetzt auf die Spitze getrieben – und dabei voll auf die Unterstützung von vorher nicht eingeweihten Tesla-Fahrern gesetzt. Auf YouTube veröffentlichten die vier Mitglieder von Sir Pryce das Video zu ihrem Song Rush. Dessen Text hat zwar keinen erkennbaren Tesla-Bezug, das Video aber umso mehr: Es besteht komplett aus Aufnahmen, die durch die Wächter-Funktion der Elektroautos entstanden.
Parkende Teslas filmen Auftritte
„Das kommt dabei raus, wenn man mit vier Musikern und geparkten Teslas ein Musikvideo dreht“, heißt es zu dem am Montag veröffentlichten Beitrag auf dem YouTube-Kanal Autojohn, der offenbar selbst beteiligt oder dabei war. Über die Herkunft der Bewegtbilder wird in dem Video selbst noch etwas genauer informiert: „Die meisten Autos von Tesla zeichnen bei starker Annäherung mit ihren Kameras auf. Das nennt sich ‚Sentry Mode’“.
Und genau dieses Wissen nutzte die Band, um zu einer interessanten Ästhetik für das Video zu Rush zu kommen. Sie fuhr eine Weile durch das Land, baute an den vier Seiten jedes unterwegs frei zugänglichen Teslas ihre Instrumente auf und legte los. Mit einem Hinweis wurden die Besitzer der brav mitfilmenden Elektroautos gebeten, die Sentry-Aufnahmen bei einer bestimmten Internet-Adresse hochzuladen, und so kam das Material zusammen.
Für den Sänger, der meist nur das Mikrofon handhaben muss, hat die Band offenbar den unbequemsten Platz an der hinteren Tesla-Kamera ausgesucht. Die ist tief angebracht, sodass er meist entweder liegend oder liegend auftritt, um richtig auf das Wächter-Bild zu kommen. Der Schlagzeuger dagegen sitzt bequem auf seinem Schemel im Blick der Front-Kamera, Gitarre und Keyboard haben Steh-Plätze vor den seitlichen Repeatern. Meistens sind in einem geteilten Bild alle vier zu sehen, wie sie vor jeweils wechselnden Hintergründen ihren Teil zu dem Song beitragen.
Elektroauto-Ladepark Hilden erkannt
Ob das überhaupt klappen würde, sei vorher nicht klar gewesen, informiert Sir Pryze in dem Video noch – die Eigentümer der filmenden Teslas und damit der Aufnahmen hätten sie ja auch nicht bemerken oder nicht schicken können. Das auf YouTube präsentierte Ergebnis spricht jetzt aber für sich. Wie viele Sentry-Videos von wie vielen und welchen Standorten zurückkamen, verriet die Band zwar zunächst nicht. Aber auf Twitter bestätigte sich zumindest der Verdacht, dass einer davon der große Ladepark mit Stationen von Tesla und Fastned nahe Hilden in Nordrhein-Westfalen war.