British Columbia liegt ganz im Nordwesten des amerikanischen Kontinents. Abgesehen von einem Hochplateau im Zentrum ist die kanadische Provinz durchzogen von Gebirgsketten, im Osten von den Rocky Mountains, im Westen von den Coast Mountains, dazwischen von etlichen kleineren. Die 22 höchsten Gipfel liegen ragen zwischen 3200 und 4600 Meter in den Himmel. Aktuell liegt die Schneelinie fast überall um die 1000 Meter.
Für einen YouTuber namens Michael war das Grund genug, sein passend schneeweißes Tesla Model 3 mit Heckantrieb (Standard-Reichweite plus, kurz SR+) zu einem Schneemobil umzurüsten. Das ist weitaus weniger schwierig, als es sich vielleicht anhört: Auf einer verschneiten Gebirgsstraße holt Michael stolz Sonderanfertigungen der Firma Mullin Manufacturing aus dem Kofferraum, die als Ersatz für die angetriebenen Hinterräder seinen Tesla dienen: etwa dreieckige Konstruktionen mit umlaufender Gummikette, die über ein innen liegendes Rad angetrieben wird. Sie lässt sich einfach mit Radmuttern an den Bolzen für die normalen Räder des Model 3 festschrauben und ist so breit, dass der Antrieb komplett außerhalb der Karosserie liegt.
„Irgendwas müssen wir heute noch kaputt kriegen”, sagt der Tesla-Besitzer grinsend, bevor er dann aber doch auffallend vorsichtig durch die teils tief verschneite Landschaft fährt; fast lautlos ist das Model 3 dabei natürlich auch. Allerdings gibt es auch fertige elektrische Schneemobile zu kaufen, bei denen man nicht riskiert, sein teures Elektroauto zu beschädigen.
Michael hat offenbar einen Hang zu Jackass-artigen Aktionen mit seinen Fahrzeugen. Unter dem Namen lowlifeduramax veröffentlicht er auf Youtube und Instagram „verrückte Videos”. Eines vom 4. Februar, in dem das Model 3 zum Tauziehen mit drei verschiedenen Pickups antritt, wurde unter anderem von Telsarati aufgegriffen. Andere Videos zeigen das Model 3 beim „Drifting” – jener berühmten Übung, bei der die Hinterreifen durchdrehen und unter Abgabe von viel Rauch ihr Profil verlieren. Zu diesem Zweck hat Michael sogar ein eigenes Menü in die Software seines Model 3 eingebaut, mit dem er die Steuerungselemente ausschalten kann, die Schleudern sonst verhindern. Vermutlich handelt es sich dabei um den versteckten Dyno-Modus.
Einen gewissen Informationswert hat das neueste Video dennoch. Michael muss zum Losfahren den „Slip Start”-Modus einstellen. Obwohl es dann so aussieht, als würden die Schneemobil-Ketten aufgrund der Hebelwirkung gleich abbrechen, scheint alles zu halten. Und am Ende stellt der YouTuber erleichtert fest, dass sein Tesla Model 3 dem Anschein nach tatsächlich keinen Schaden genommen hat.