Vor kurzem entging Tesla durch die Unbestechlichkeit eines Mitarbeiters in der Akku-Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada einer groß angelegten Attacke russischer Hacker, doch nicht auf jeden in seiner Belegschaft scheint sich das Unternehmen so gut verlassen zu können: Die Nachrichten-Agentur Bloomberg berichtet aktuell von einer internen E-Mail, laut der ein Mitarbeiter in Teslas Elektroauto-Werk Fremont im September die Produktion dort sabotiert hat. Den zuständigen Sicherheitsteams sei das aber schnell aufgefallen, sodass weiterer Schaden verhindert worden sei, zitiert die Agentur aus dem Schreiben des Tesla-Justiziars Ed Prescott.
Tesla-Produktion kurz gestört
Was genau in Fremont vorgefallen ist, lässt sich den Auszügen aus der E-Mail und dem Bloomberg-Artikel nicht entnehmen. Die absichtlich herbeigeführte Störung habe den Betrieb bei Tesla aber nur kurz beeinträchtigt. Nach „einigen Stunden“ sei die Produktion wieder reibungslos gelaufen, heißt es darin. Bei der Polizei Fremont wurde nach Angaben von Bloomberg bis Dienstag kein solcher Vorfall gemeldet, das FBI habe Nachfragen zunächst nicht beantwortet.
Laut der internen Tesla-Mail hat der ertappte Mitarbeiter versucht, seine Spuren zu verwischen, einem Kollegen die Schuld zu geben und einen Computer zu zerstören. Er sei dann aber mit „unwiderlegbaren Beweisen“ konfrontiert worden, habe schließlich gestanden und sei entlassen worden. Man schenke den eigenen Mitarbeitern großes Vertrauen, schrieb der Justiziar laut Bloomberg, aber Fälle wie der aktuelle seien „Verbrechen, Verstöße gegen unseren Verhaltenskodex und unfair gegenüber Kollegen“. Tesla sei bereit, das Unternehmen und seine Beschäftigten aggressiv zu verteidigen.
Keine Stellungnahme von Tesla
Offizielle Stellungnahmen von Tesla-Seite seien zu dem Vorfall nicht zu bekommen gewesen, schreibt Bloomberg weiter. Die Agentur weist darauf hin, dass CEO Elon Musk schon vor einigen Jahren intern von „Sabotage“ geschrieben habe. Damals ging es um einen Mitarbeiter in der Gigafactory Nevada, mit dem Tesla seitdem Prozesse führt. Die Angaben von Tesla und Musk dazu sind laut Bloomberg aber zum Teil nicht korrekt gewesen: So wurde behauptet, der Mann plane einen Schusswaffen-Angriff in der Fabrik, doch die Polizei habe rasch festgestellt, dass er keine Bedrohung darstelle.