Wie The Korea Herald berichtet, musste kürzlich ein südkoreanischer und in Seoul ansässiger Automobilzulieferer eine Vertragsstrafe von 1 Million US-Dollar an Tesla zahlen, da er gegen die Verschwiegenheitsvereinbarung verstoßen hatte. Außerdem warnte der kalifornische Autobauer weitere Zulieferer davor, Informationen über abgeschlossene Verträge oder gar Verhandlungen preiszugeben, da dies ebenfalls Strafzahlung nach sich ziehen würde.
Offiziell gibt es keine Auskunft darüber, mit welchen südkoreanischen Unternehmen Tesla zusammenarbeitet. Bisher wurde bestätigt, dass man von Samsung die Zellen für Energy-Produkte beziehen wird. Bezüglich des Model 3 ist lediglich Hankook als Erstausrüster für die Reifen des Fahrzeugs und LG als Zulieferer des Displays bekannt. Über weitere südkoreanische Zulieferer kann aktuell nur spekuliert werden.
Tesla ist vor allem aufgrund von äußerst wettbewerbsfähigen Einkaufspreisen an südkoreanische Zulieferer interessiert. Für die Oberklassen-Modelle, das Model S und Model X, arbeitet Tesla unter anderem mit japanischen Firmen zusammen. Für das deutlich günstigere Model 3 muss Tesla jedoch die Produktionskosten möglichst gering halten.
Laut Branchenkennern können Zulieferer aus Südkorea Preise anbieten, die zehn bis 15 Prozent unter denen von japanische oder deutschen Zulieferern liegen. Da das Akkupaket dieses Fahrzeugs beinahe die Hälfte der Herstellungskosten ausmachen kann, müsse Tesla bei den restlichen Autoteilen Kosten sparen, erklärt Kim Pil-soo, Professor für Automobilbau an der Daelim University.
„Koreanische Firmen bieten qualitative Bauteile zu günstigeren Preisen an. Hingegen mangelt es der chinesischen Konkurrenz weiterhin an der technischen Raffinesse“, fügte Pil-soo hinzu. Einige kleinere und eher unbekannte Firmen sehen große Chancen für weitere Aufträge, wenn sie als Zulieferer von Tesla genannt werden. Darauf müssen sie aber erst einmal verzichten.