Bild: Tesla (Supercharger in Bergkamen)
Wie bei Tesla seit kurzem üblich, wurde am Montag auf dem Navigationsbildschirm seiner Elektroautos ein Hinweis angezeigt, wenn man auf einen der darauf angezeigten Supercharger-Standorte tippte: „Preisänderung heute um Mitternacht“, lautete er laut Nutzer-Meldungen. Am Dienstagmorgen war die Ankündigung auch schon umgesetzt – aber statt seine deutschen Supercharging-Preise wie im Dezember zweimal nacheinander zu erhöhen, hat Tesla sie deutlich gesenkt.
Laden bei Tesla für 47/52 Cent pro kWh
Was das Laden an einem bestimmten Supercharger kostet, kann man als Tesla-Fahrer nur den Angaben auf dem Fahrzeug-Bildschirm entnehmen – abhängig vom Standort können sich die Preise auch innerhalb eines Landes unterscheiden. Einheitlich scheinen sie aber für das Laden fremder Elektroautos zu sein, das inzwischen an gut 20 deutschen Tesla-Stationen möglich ist, und mit einem Abo sinkt der Preis auf das Niveau für die eigene Marke. Und in der App sind für diesen Tarif seit Dienstag nur noch 47 Cent pro Kilowattstunde in der Nebenzeit sowie 52 Cent in der Hauptzeit angegeben.
In dieser Größenordnung müsste jetzt auch der Durchschnitt für das Tesla-Laden am Supercharger liegen – und damit ist er deutlich niedriger als zuvor. In zwei Erhöhungen kurz nacheinander waren die Preise im Dezember 2022 auf etwa 63 Cent und 70 Cent gestiegen, was vielen Tesla-Besitzern angesichts niedrigerer Tarife bei anderen Ladenetzen zu hoch wurde. Mit den 47/52 Cent seit Dienstag gehört Tesla aber wieder zu den billigeren Anbietern. Die neuen Preise liegen noch leicht unter dem Niveau von vor den zwei Erhöhungen im Dezember.
Die Differenzierung nach Zeit hatte Tesla im vergangenen November europaweit eingeführt. Das Fenster für die Spitzenzeit ist dabei mit nur 4 Stunden von 16-20 Uhr ausgesprochen klein, sodass man in Deutschland jetzt den Großteil des Tages über für 47 Cent pro Kilowattstunde Supercharger-Strom bekommen kann. Für Tesla-Besitzer versteht sich das wie erwähnt als Durchschnittswert, und mit fremden Marken muss man 12,99 Euro im Monat bezahlen, um auf diese Preise zu kommen – ohne Abo bezahlen sie 64 Cent bzw. 71 Cent.
Supercharger-Preis bald unter EnBW-Niveau
Mit dem Preis-Schritt zu Jahresbeginn dürfte Tesla auf die gesunkenen Strom-Kosten im Großhandel reagieren sowie darauf, dass seine deutschen Supercharger zuletzt oft leerer waren als andere schnelle Ladestationen in der Nähe. Nach der Senkung kostet Supercharging nur noch 1 Cent mehr, als man aktuell bei EnBW als einem der wichtigsten Anbieter von Elektroauto-Gleichstrom in Deutschland sogar dann mindestens bezahlt, wenn man ein Abo für 5,99 Euro pro Monat hat – und Ende November hatte EnBW eine spürbare Erhöhung ab nächstem Dienstag angekündigt.