Dieses Mal kam immerhin eine Vorwarnung: Am Sonntag entdeckten europäische Tesla-Fahrer auf den Bildschirmen ihrer Elektroautos die Information, dass sich die Preise an Superchargern um Mitternacht ändern werden, und so kam es dann auch. Im Vorfeld wurde, nachdem zum Beispiel Anfang des Monats Fastned nach mehreren Erhöhungen seine Preise gesenkt hatte, über einen Schritt in die gleiche Richtung bei Tesla spekuliert. Zum Teil gab es den tatsächlich – aber vor allem wurden die Supercharger-Tarife jetzt offenbar europaweit flexibilisiert.
Spitzenzeit bei Tesla nur noch kurz
Mit unterschiedlichen Ladepreisen zu unterschiedlichen Zeiten experimentiert Tesla bereits seit einiger Zeit. In Europa begann das in Skandinavien, und ab Oktober tauchten auch in Deutschland oder Belgien erste Supercharger mit einer Preis-Spreizung auf. In Lutterberg zum Beispiel bezahlte man zwischen 6 Uhr und 22 Uhr seitdem 74 Cent pro Kilowattstunde, noch etwas mehr als nach einer spürbaren Preis-Erhöhung für Tesla-Strom im September. Gleichzeitig führte Tesla aber einen Nacht-Tarif ein, der in diesem Fall bei 55 Cent pro Kilowattstunde lag.
Wie an anderen Supercharger-Standorten in Deutschland und Europa hat sich das in der Nacht auf Montag geändert. Dabei bewegten sich die Preise in beide Richtungen. Laden zur Hauptzeit wurde tendenziell etwas billiger. In Lutterberg zum Beispiel kostet es jetzt 71 Cent pro Kilowattstunde. Auf der anderen Seite scheint Tesla den Preis in der Nebenzeit erhöht zu haben. In Lutterberg beträgt er jetzt 64 Cent pro Kilowattstunde. Allerdings gab es eine weitere Änderung, die sich für Kunden positiv auswirkt: Der höhere Tarif gilt nur noch zwischen 16 Uhr und 20 Uhr.
Von der Regel ist er also zur Ausnahme geworden, und so könnte man sagen, dass die Preise für Supercharging in Europa insgesamt eher gesunken sind. Allerdings werden sie auch unübersichtlicher. Innerhalb Deutschlands wurden in Foren neue Spitzenzeit-Tarife von bis zu 74 Cent pro Kilowattstunde gemeldet, der niedrigste lag im Limburg bei 70 Cent. Außerhalb dieses jetzt kleinen Fensters kostet Strom bei Tesla in Deutschland demnach 62-66 Cent pro Kilowattstunde.
Deutsches Supercharging mit am teuersten
In anderen europäischen Ländern veränderten sich die Supercharger-Preise über Nacht ebenfalls erneut und Tesla führte das gleiche 4-Stunden-Fenster für die höchsten Tarife ein. In Deutschland ist Supercharging laut einer Übersicht auf Twitter damit jetzt zusammen mit Österreich und der Schweiz am teuersten, am günstigsten kommt man in Frankreich weg. Für Supercharger-Laden mit fremden Elektroautos gilt eine ähnliche Preis-Spreizung wie mit Tesla, aber auf etwa 10 Cent höherem Niveau. Bei einer Mitgliedschaft für 12,99 Euro bezahlen fremde Elektroautos am Supercharger die gleichen Preise wie ein Tesla.