Die deutsche Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin könnte laut aktuellen Berichten noch in dieser Woche ihre abschließende Genehmigung bekommen und Ende März die ersten Model Y produzieren, die an Kunden übergeben werden. Auf der Baustelle gehen unterdessen die Arbeiten weiter, wie regelmäßige Videos von Drohnen-Beobachtern zeigen. Und vergangene Woche fiel dabei eine interessante neue Konstruktion auf dem Tesla-Gelände auf: eine Art Supercharger-Station mit zwei Etagen.
Supercharger-Konstrukt weckt Interesse
Einige Supercharger sowie hunderte Wechselstrom-Ladestationen sind nach früheren Plänen auf dem Parkplatz vor der Fabrik vorgesehen, doch die neu entdeckten befinden sich mitten auf dem Gelände: In einem Video des Kanals the_wolfpack_berlin vom Wochenende sind sie am nordöstlichen Ende des langen Hauptgebäudes zu sehen. Zudem sind sie nicht einfach am Boden installiert, sondern befinden sich in zwei Reihen und auf zwei Ebenen auf einer Metall-Konstruktion. Teil davon sind auf beiden Seiten Treppen vorne und hinten.
Die Drohnen-Entdeckung fand als Einzelbild aus dem Video ihren Weg auf Twitter und wurde dort intensiv diskutiert. Die linke untere Etage ist bei dem Vorbeiflug größtenteils verdeckt, doch an ihrem Anfang ist eine der typischen Tesla-Ladesäulen zu sehen. Weitere drei Supercharger befinden sich links oben und noch einmal zwei auf der rechten Seite, einer davon oben und einer unten. Offensichtlich hat das Konstrukt also mit Laden zu tun, aber was genau?
Als wahrscheinlichste Erklärung kristallisierte sich in der Twitter-Diskussion heraus, dass Tesla Model Y aus seiner deutschen Fabrik aufladen will, während sie sich auf einem Auto-Transporter befinden. Dazu würden sowohl die zwei Etagen passen als auch ungefähr die Anordnung der Ladesäulen darauf: Die meisten befinden sich links, was zu der Position der Ladebuchse an allen Elektroautos von Tesla passt. Die auf der rechten Seite könnten genutzt werden, wenn eines der deutschen Model Y entgegen der Fahrtrichtung auf dem Transporter steht.
Schnelles Laden von Model Y vor Transport?
Ob das Metall-Konstrukt aus zwei Hälften an der Stelle des Fabrik-Geländes bleibt, wo es jetzt gefilmt wurde, ist nicht klar. Dagegen spricht, dass noch keinerlei Transformator-Technik in seiner Nähe zu sehen ist, wie sie für mindestens sechs Supercharger-Säulen gebraucht würde. Es könnte also sein, dass Tesla das neue Lade-Konzept erst einmal dort aufbaut und testet, wo beim aktuellen Status der Gigafactory Platz dafür ist. Ebenso ist denkbar, dass später noch mehr davon hinzukommen. Denn wenn die Konstruktion ernst gemeint ist, dürfte eine davon mit maximal acht Superchargern angesichts der geplanten Produktion von möglichst bald 10.000 Model Y pro Woche kaum ausreichen, um allen ihren Akkus vor der Abfahrt per Transporter rasch etwas Strom einzuflößen.