Wir hatten bereits im August 2015 darüber berichtet, dass zahlreiche Hersteller ihre Fahrzeuge zurückrufen, da diese mit fehlerhaft produzierten Airbags des Automobilzulieferers Takata ausgestattet sind. Es besteht Lebensgefahr, da der Gasgenerator im Airbag bei einer Kollision zu schnell explodieren und Splitter auf die Insassen schleudern könnte.
Auch Tesla gehörte zu den Automobilherstellern, die in ihren Fahrzeugen die Airbags von Takata installiert hatten und dadurch womöglich einen Rückruf starten müssten. Im Mai letzten Jahres hieß es jedoch, dass man noch keinen Rückruf gestartet hat, sondern in Zusammenarbeit mit der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA noch prüft, wann und ob ein Rückruf erforderlich ist.
Nun verkündet Tesla auf der offiziellen Internetseite, dass man weltweit alle Model S aus dem Jahre 2012 zurückruft. Zwar sei der Rückruf eigentlich nur für Fahrzeuge aus den USA vorgesehen, dennoch wird Tesla die Rückrufaktion weltweit ausweiten und die Airbags dieser Fahrzeuge ersetzen. Die Sicherheit der Kundschaft habe oberste Priorität, schreibt Tesla.
Für Besitzer eines Tesla Model S aus dem Jahre 2012
Ist man Besitzer eines solchen Fahrzeugs, dann wird Tesla demnächst Kontakt aufnehmen und einen Termin vereinbaren, damit der Airbag ersetzt werden kann. Es gibt aktuell keinen Grund, selbstständig im Voraus einen Termin zu vereinbaren. Die Kontaktaufnahme zur Terminvereinbarung sollte von Tesla selbst erfolgen, da dies die effizienteste Vorgehensweise ist.
Dass man sich Sorgen um die eigene Sicherheit macht, ist verständlich. Es gibt aktuell jedoch keinen Grund zur Beunruhigung, da es im Model S keine gemeldeten Fälle eines defekten Airbags gibt. Vielmehr sind die Takata-Airbags erst bei Alterung anfällig und der von Tesla eingeleitete Rückruf lässt noch genug Zeit, bevor die Airbags überhaupt eine Gefahr bedeuten könnten.
Laut Tesla sind auch nicht alle Airbags des Fahrzeugs betroffen. Lediglich der seitliche Fahrerairbag soll von der Rückrufaktion betroffen sein. Der Austausch der verbauten Gasgeneratoren soll ab Februar 2017 erfolgen. Wie lange es dauern wird, bis weltweit alle Gasgeneratoren von Tesla ersetzt sind, ist noch unklar. Der Austausch in Europa soll jedoch zeitgleich mit den USA starten.
Aktuell betrifft der Rückruf nur Model S‘ aus dem Jahre 2012. Tesla erwartet jedoch, dass auch ein Rückruf für Fahrzeuge aus 2013 bis zum späten Produktionszeitraum 2016 stattfindet. Dabei hängt ein möglicher Rückruf von den Aufsichtsbehörden ab, die erneut Fälle prüfen und gegebenenfalls einen weiteren Rückruf anordnen, dabei sei das Alter der Fahrzeuge ein entscheidendes Kriterium.
Der Tesla Roadster, das Model X oder aktuell produzierte Model S‘ sind von dieser Rückrufaktion nicht betroffen, da die fehlerhaften Airbags in diesen Fahrzeugen nicht verbaut wurden oder werden.