Bild: SpaceX (Symbolfoto)
Die Kurs-Grafik für Tesla über die vergangenen fünf Börsen-Tage erinnert an eine Treppe: Seit Anfang vergangener Woche geht die Aktie morgens fester in den Handel und steigt dann noch weiter – Tag für Tag und in immer steileren Stufen. Allein am Montag gewann die Tesla-Aktie noch einmal gut 13 Prozent hinzu auf 1371,58 Dollar. Die Marktkapitalisierung nahm an jedem Tag um rechnerisch 14 Milliarden Dollar zu und beträgt jetzt mehr als 250 Milliarden Dollar. Selbst den langjährigen Börsenwert-Spitzenreiter Toyota kann Tesla mit immer größerem Abstand im Rückspiegel betrachten.
Tesla-Analysten vorsichtig
Für Analysten sind die immer heftigeren Kurssprünge bei Tesla schon lange eine Herausforderung. Zwar bescheinigen die meisten von ihnen dem Unternehmen inzwischen gute Produkte und Zukunftschancen, doch sie tun sich schwer mit der Bewertung. Unter den klassischen Brokerhäusern empfiehlt laut dem Dienst Tipranks eine knappe Mehrheit den Verkauf der Tesla-Aktie; das durchschnittliche Kursziel liegt nur bei rund 820 Dollar, also 40 Prozent unter dem am Montag erreichten Niveau.
Trotzdem gehen die Käufe offensichtlich weiter, und die Nachrichtenagentur Bloomberg hat interessante Informationen dazu gesammelt: Laut dem Analysten Daniel Ives – mit einem Kursziel von 2000 Dollar derzeit der optimistischste Tesla-Beobachter an der Wall Street – wollen sich viele institutionelle Anleger bei Elektroautos positionieren. Tesla komme dabei zugute, im abgelaufenen Corona-Quartal gut 90.000 seiner Elektroautos verkauft zu haben.
Tesla als Teil von Tech-Gruppe
Und noch ein weiterer Finanzprofi berichtete gegenüber Bloomberg, großes Geld sei dabei, in Tesla einzusteigen: Fondsmanager würden den Elektroauto- und Speicher-Hersteller als Teil einer Gruppe mit Netflix, Amazon und Facebook sehen und bewerten, also nicht als Auto-Hersteller, sondern als Wachstumsunternehmen mit hoher Marktkapitalisierung, sagte Craig Irwin von Roth Capital Partners der Agentur. In seinen Augen ist das allerdings ein Fehler, denn Elektroautos seien anders als Internet-Inhalte kein „winner takes all“-Geschäft.
Das wird sich zeigen. Vielleicht die beste Erklärung für die zügellose Tesla-Aktie lieferte in dem Artikel bis dahin Ivan Feinstein von der kleinen Finanz-Firma Tigress Financial Partners. Die Bewertung sei keinerlei traditionellen Maßstäben nachzuvollziehen, sagte er. Auf der anderen Seite sei Tesla aber kein traditionelles Unternehmen, sodass es wenig sinnvoll sei, sich mit traditionellen Methoden analytisch daran zu versuchen.