Vor wenigen Tagen hatte sich der Tesla-CEO Elon Musk mit der mutigen Aussage zu Wort gemeldet, noch vor Ende des Jahres werde jeder aktuelle Tesla ohne Fahrereingriffe quer durch die USA fahren können. Kurz darauf wurden auch Informationen bekannt, die der Auslöser für diesen neuen Optimismus sein könnten: Wie der Blog Electrek unter Berufung auf Quellen bei Tesla berichtet, hat Musk das Team für die Autopilot-Software erneut umstrukturiert und lässt mehrere Schlüsselmitarbeiter darin künftig an sich selbst berichten.
Die Wechselrate bei Tesla ist auch in höheren Positionen allgemein hoch, was manche Beobachter auf unerträgliche Arbeitsbedingungen bei dem Elektroauto-Pionier zurückführen, andere auf die hohen Ansprüche von Musk, die selbst Spitzenleute nicht immer erfüllen können. Im Jahr 2016 etwa hatte Tesla den früheren Apple-Manager Sterlin Anderson zum Leiter des Autopilot-Programms gemacht; nur ungefähr sechs Monate später verließ er das Unternehmen wieder.
Zum Vice President für Autopilot-Software wurde laut Electrek anschließend Stuart Bowers, ein Experte für Maschinenlernen, der zuvor bei Facebook und dann Snap gearbeitet hatte. Die Leitung für künstliche Intelligenz und maschinelles Sehen übernahm Andrew Karpathy, zuvor Wissenschaftler bei der von Musk gegründeten Organisation OpenAI. Beide Top-Manager waren mit Präsentationen an der Vorstellung von Teslas neuen Autopilot-Plänen (dem so genannten Autonomy Day) in diesem April beteiligt.
Mit der Arbeit von Bowers war Musk aber offenbar nicht zufrieden. Wie Electrek berichtet, wurden ihm nach dem Autonomy Day mehrere seiner bisherigen Kompetenzen entzogen; Untergebene von ihm seien befördert worden und jetzt direkt Musk unterstellt. Zu den Beförderten soll unter anderem der Software-Entwickler Milan Kovac zählen, der seit drei Jahren im Autopilot-Team von Tesla arbeitet. Außerdem wurden laut dem Bericht mehrere andere Entwickler entlassen und andere befördert.