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Geld verdienen mit Software: Tesla für Berater führend, Elektroauto-Startups in Spitzengruppe

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Wenn Software sich bildlich gesprochen die ganze Welt einverleibt, wie es nicht wenige Technologie-Experten erwarten, dann macht sie auch vor der Automobil-Branche nicht Halt. Geschickter Umgang damit bedeutet, dass Autos wie ein Smartphone lange nach der Produktion Verbesserungen und neue Funktionen bekommen können, was zudem eine engere Bindung an Kunden und neue Einnahme-Möglichkeiten entstehen lässt. Doch während junge Elektroauto-Hersteller wie allen voran Tesla den Software-Aspekt gut im Griff haben, tun sich etablierte Unternehmen weiterhin schwer damit.

Tesla, Nio und Xpeng bei Software vorn

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Technologie-Beratungsfirma Gartner, über die vergangene Woche Automotive News Europe berichtete. Demnach haben die Berater auf der Grundlage von Bewertungen für acht Software-Teilaspekte erstmals einen Digital Automaker Index mit einem Ranking der 20 wichtigsten Hersteller weltweit erstellt. Ganz an der Spitze steht darin Tesla, gefolgt von den zwei chinesischen Elektroauto-Startups Nio und Xpeng. Die deutschen Auto-Konzerne nehmen Plätze im Mittelfeld ein, ganz hinten finden sich japanische und Jaguar Land Rover.

Mit dem Index will die Beratungsfirma Anhaltspunkte dafür finden, welche Marken am besten in der Lage sind, ihre Software-Kompetenzen zu monetarisieren, also auf für Auto-Hersteller bislang untypische Weise Geld zu verdienen. Die Unterkategorien dafür sind laut dem Bericht Kultur und Führung, Personal, Architekturen, Fahrzeug-Vernetzung, autonomes Fahren, Elektrifizierung, smarte Cockpits und Online-Verkaufspotenzial.

Fast wie nur mit Blick auf den Elektroauto-Aspekt erwies sich Tesla in dieser Betrachtung als führend – Gartner gibt dem US-Pionier eine Gesamtbewertung von 80,1 Prozent. Dahinter stehen mit Nio (69,7 Prozent) und Xpeng (58,2 Prozent) zwei chinesische Unternehmen, die ebenfalls für moderne Elektroautos bekannt sind. Die letzten beiden Mitglieder der Top-5 sind die US-Startups Rivian (48 Prozent) und Lucid (46,8 Prozent), die wie die anderen nur Elektroautos produzieren.

Elektroautos keine Kompetenz-Garantie

BYD als der weltweit zweitgrößte Hersteller reiner Batterie-Fahrzeuge nach Tesla erreichte allerdings nur eine Bewertung von 34,5 Prozent, schlechter als die für die deutschen Hersteller Volkswagen (41,8 Prozent), Mercedes (38,2 Prozent) und BMW (38,1 Prozent). Elektroautos allein sind also keine Garantie dafür, dass Auto-Unternehmen auch bei Software oben mitspielen. Auch SAIC Motors, ein chinesischer Konzern mit mehreren modernen Marken, wurde insgesamt nur mit 28,5 Prozent bewertet.

Etablierte Hersteller würden sich nicht schnell genug zu Technologie-Unternehmen entwickeln, heißt es in dem Bericht. Wenn sie nichts dagegen tun, würde es immer schlimmer werden und das Spiel eines Tages vorbei sein, wird ein Gartner-Experte zitiert. Bei Tesla und Nio dagegen lobt die Beratungsfirma Software-Kultur und -Führung, weil viele hohe Manager viel Erfahrung in diesem Bereich hätten. Als weitere Schlüssel-Kategorie nennt sie Online-Verkäufe, die Voraussetzung dafür seien, auch Software erfolgreich verkaufen zu können. Insgesamt hätten selbst die Unternehmen an der Spitze noch Raum für Verbesserungen. Der Digital-Index soll ab jetzt jährlich aktualisiert werden.

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