Manche Tesla-Besitzer warten seit 2016 darauf, dass ihre Elektroautos mit Hilfe verbesserter Software autonomes Fahren lernen, wie es schon damals mit der Option FSD für 5000 Dollar für die Zukunft angekündigt war. Inzwischen kostet sie das Doppelte, und selbst für die Aufnahme in den Beta-Test der neuesten Software dafür, die immer noch nur ein Assistenz-System ist, muss man erst einmal seine Fahrsicherheit von Tesla bewerten lassen. Das begann am zurückliegenden Wochenende in den USA – und viele Besitzer hatten gleich ihren Spaß mit dem neuen „Safety Score“, statt sich über die damit einhergehende weitere Verzögerung bei der Ausweitung des Tests aufzuregen. Europäische Tesla-Fahrer sind sich unterdessen im Klaren darüber, dass sie wohl noch länger auf FSD-Fortschritte warten müssen – wollen aber wenigstens bei der neuen Sicherheitsbewertung mitspielen können.
Tesla vergibt 0 bis 100 Punkte
Mit seiner Software-Version 2021.32.22 hatte Tesla am Freitag begonnen, in Fahrzeugen mit bezahlter FSD-Option in den USA den begehrten „Beta-Button“ erscheinen zu lassen. Ursprünglich sollte man ihn betätigen können, um bei der nächsten WLAN-Verbindung direkt die Beta-Software für das eigene Elektroautos zu bekommen. Später erklärte CEO Musk, zunächst müsse man damit dem Sammeln von persönlichen Fahrdaten zustimmen, und nur „gute“ Fahrer würden in den Beta-Test aufgenommen.
Was das bedeutet, erklärte Tesla am Freitag auf einer neuen Webseite zu seinem Safety Score näher – verriet allerdings nicht, welchen Wert man erreichen muss, um in das Beta-Programm aufgenommen zu werden. Unabhängig davon dauerte es nicht lange, bis auf Twitter die ersten Tesla-Fahrer, die den Beta-Button schon angetippt hatten, erste Ergebnisse ihrer Fahr-Bewertung veröffentlichten. Tesla zeigt sie anschaulich mit 0-100 Punkten und einer Art Tacho-Ansicht von „unsicher“ bis „sicher“ in der App.
— pArAmEdIcO (@tslaMedic) September 25, 2021
Dabei waren sowohl fast perfekte Bewertungen zu sehen (s. Foto oben) als auch, wenn auch seltener, schreckliche. Der Ehrgeiz von Tesla-Fahrern in den USA schien also in beide Richtungen zu gehen, und tatsächlich ließen sich in den frühen Versuchen sowohl 100 Punkte als auch nur einer erreichen. Das gilt jedenfalls gemessen an den Twitter-Bildern dazu: Die Tesla-Darstellung ist sehr schlicht und übersichtlich und lässt sich dementsprechend leicht fälschen. Manche nahmen ihre neue FSD-Aufgabe jedenfalls sehr ernst und beschwerten sich zum Beispiel auf Twitter bei Musk, zu Unrecht Punktabzüge bekommen zu haben.
Europäer wollen wenigstens Safety Score
Europäische Tesla-Besitzer können dem, ebenso wie bislang dem Beta-Test auf dem Weg zu mehr oder sogar vollständigen Autonomie-Funktionen, bislang nur zusehen. Die Ausweitung in den USA hatte Musk schon im März angekündigt, doch sie ließ bis zum Wochenende auf sich warten und lässt es wegen der aktuellen Datensammel-Woche streng genommen immer noch. In Europa aber hat, so weit bekannt, noch nicht einmal der Test mit der als FSD bezeichneten Beta-Software begonnen – und vorher dürfte noch Kanada an der Reihe sein, wie Musk dazu erklärt hat.
https://twitter.com/meckimac/status/1442407656849821702
Trotzdem wollen auch Europäer zumindest schon beim Safety Score mitmachen. Das geht aus einer Umfrage auf Twitter hervor: 85 Prozent der in Frage kommenden Teilnehmer gaben an, diese neue Funktion nutzen zu wollen, auch wenn sie das noch keinem FSD-Test näherbringt. Im Sinne der Verkehrssicherheit wäre dann zu hoffen, dass auch sie überwiegend versuchen werden, möglichst hohe Safety Scores zu erzielen – anders als in den USA dürften schlechte Werte ja vorerst keine Auswirkungen darauf haben, wann man eine vielleicht schon bezahlte Funktion zumindest als Beta-Version bekommt.