Die Welt der Logistik für die Auto-Industrie ist immer noch nicht wieder in Ordnung. Zum Jahresende 2020 wurde die gesamte Branche von Knappheit vor allen von Chip-Komponenten für ihre zunehmend technisierten Fahrzeuge erfasst. Tesla schien in diesem Umfeld zunächst wenig davon betroffen, doch in diesem Februar ruhte auch hier kurz die Produktion, und später sprach CEO Elon Musk von logistischen Herausforderungen wie im Zweiten Weltkrieg. Jetzt wurde zudem bekannt, dass in neuen Tesla Model Y und Model 3 ein kleines Detail fehlt. Laut Musk wurde es ohnehin kaum genutzt. BMW soll mangels Verfügbarkeit ebenfalls zum Teil darauf verzichten – und gibt US-Kunden sogar einen Rabatt dafür.
Neue Teslas ohne Lordosen-Stütze
Anfang dieser Woche war ersten Kunden aufgefallen, dass ihr neuer Tesla rechts unten am Beifahrer-Sitz statt Steuer-Tasten für die verstellbare Lordosen-Stütze in der Rückenlehne nur eine Plastik-Blende hat. Das bestätigte wenig später Tesla-Chef Musk: Aus neuen Model 3 und Model Y sei das kleine Komfort-Extra für Beifahrer entfernt worden, schrieb er auf Twitter. Manche Personen mit geplagtem Rücken schätzen es sehr, und inzwischen ist es in vielen Fahrzeugen Standard oder als Option zu haben. Laut Musk zeigen Tesla-Daten aber, dass es kaum genutzt wurde, sodass sich der Einbau insgesamt nicht lohne.
Wie allerdings schon vorher dem Blog Electrek auffiel, fehlt die Lordosen-Stütze aktuell nicht nur in Tesla Model 3 und Model Y, sondern auch in neuen BMW X3. Eine Quelle bei dem deutschen Auto-Hersteller habe ihm als Begründung gesagt, dass Knappheit an den dafür benötigten Teilen herrsche, berichtete er. Dazu veröffentlichte der Blog ein Foto einer Papier-Konfiguration für einen X3 sDrive 30i. Der Punkt „Lordosen-Unterstützung für Front-Passagier“ darin ist ausgegraut, und daneben steht „-175.00“.
A source at BMW says that they are having the same issue, but at least they are issuing a discount for the feature lacking. pic.twitter.com/e1BddrZx5W
— Fred Lambert (@FredericLambert) May 31, 2021
BMW gibt für das fehlende Beifahrer-Extra also Rabatt – jedenfalls in den USA. Das Electrek-Foto ließ sich am Dienstag von teslamag.de nachvollziehen: In einer Web-Konfiguration für einen X3 mit Executive Package für 7100 Dollar wurden die 175 Dollar für die Rücken-Stütze mit dem Hinweis „Entfall“ abgezogen. Im deutschen Konfigurator dagegen scheint BMW noch mit sich zu kämpfen. Zum Business Paket für den X3 heißt in der Beschreibung, es umfasse Lordosen-Stützen für Fahrer und Beifahrer. Doch in der Zusammenfassung sind zwar die anderen Extras des Pakets aufgeführt, nicht aber die Stützen.
Model S & Model X dürften Extra behalten
Bei Tesla sind derartige Umstellungen nicht erforderlich, denn die Lordosen-Stütze war in Model 3 und Model Y wohl vorhanden, wurde aber nicht offiziell als Ausstattung aufgeführt. Das Gleiche gilt für das Model S, dessen erste Exemplare in überarbeiteter Form jetzt am 10. Juni an Kunden übergeben werden sollen. Indirekt bestätigte CEO Musk mit seiner Twitter-Nachricht von Montag aber, dass dieses Elektroauto und auch das Model X weiter eine Lordosen-Stütze auf beiden Seiten haben werden. Ähnlich hat Tesla soeben nur in den USA und nur bei Model 3 und Model Y den Radar-Sensor gestrichen. Auch diesen Schritt begründete Musk nicht mit Knappheit, sondern damit, dass in reinen Kamera-Systemen für autonomes Fahren die Zukunft liege.