In Deutschland und speziell Berlin (oder auch in einer Kammer in der entstehenden Gigafactory in der Nähe) gefalle es ihm sehr gut, sagte Tesla-Chef Elon Musk, als er Anfang des Monats einen Preis des Springer-Verlages entgegennahm. Ansonsten ist er viel mit dem Flugzeug unterwegs, hat seinen Wohnsitz aber weiterhin in Los Angeles – obwohl ihm Kalifornien etwas zu selbstzufrieden vorkommt, wie er vor kurzem kritisierte. Und tatsächlich scheint der Tesla-Chef die Konsequenzen zu ziehen: Laut einem Bericht bereitet er seinen Umzug in den Bundesstaat Texas vor, vielleicht auch aus steuerlichen Gründen.
Rätseln über Musk-Nächte in Texas
In Texas befindet sich nicht nur der neueste Standort für eine Tesla-Gigafactory, mit deren Bau in diesem Juli begonnen wurde, sondern auch der Haupt-Startplatz für Musks Weltraumfirma SpaceX; sein Tunnel-Unternehmen Boring ist dort ebenfalls aktiv. Mit Kalifornien als dem Sitz des Tesla-Stammwerks in Fremont und seinem Wohnsitz dagegen hat sich der Multi-Unternehmer schon früher deutlich unzufrieden gezeigt. In einer Auseinandersetzung um eine Corona-Sperrverfügung für das Werk in Fremont drohte er im diesem Frühjahr damit, mit Tesla den Bundesstaat ganz zu verlassen.
Kurz darauf erklärte Musk, er wolle zukünftig ohne physischen Besitz leben, und stellte seine Häuser in Kalifornien zum Verkauf; einige sollen schon Abnehmer gefunden haben. Und noch soll der Tesla- und SpaceX-Chef seinen Wohnsitz zwar in Los Angeles angemeldet haben, berichtete am Freitag der Börsensender CNBC. Aber gegenüber engen Freunden habe er angekündigt, dass er seinen Umzug nach Texas plane.
Schon seit einiger Zeit steht Musks Flugzeugs laut Twitter-Beobachtern manchmal mehrere Tage lang auf einem Flughafen in Texas, sodass davon auszugehen ist, dass er auch Nächte in dem Bundesstaat verbringt. Selbst seine Freunde wüssten aber nicht genau, wo er dann schläft, berichtet CNBC. Der Gouverneur von Texas habe jedenfalls ebenfalls schon gesagt, dass es Musk wegen der dort vorzufindenden Freiheit bei der Fabrik-Expansion in seinen Bundesstaat ziehe.
Spart Tesla-Chef Milliarden Steuern?
Darüber hinaus gibt es laut CNBC für den Tesla-Chef aber auch bedeutende finanzielle Gründe für einen Wegzug aus Kalifornien. Nach seinem Bonus-Programm könne er in den nächsten Jahren mehr als 50 Milliarden Dollar in Form von Aktien-Zuteilungen verdienen; drei der zwölf möglichen Tranchen in Optionen seien schon ausgezahlt und die vierte verdient – zusammen 33,8 Millionen Tesla-Aktien. In Kalifornien müsse er bei Ausübung der Optionen Steuern in Höhe von 13,3 Prozent auf den Gewinn zahlen, in Texas betrage der Satz 0 Prozent.
Wie Musk erklärt hat, will er mit dem vielen bei und mit Tesla verdienten Geld hauptsächlich die späteren teuren Mars-Missionen von SpaceX finanzieren. Doch nach dem Bericht scheint er vorzuhaben, das im Zweifelsfall steueroptimiert zu tun.