Wie CEO Elon Musk bei Ausflügen mit einem Prototypen schon einige Male gezeigt hat, macht der Tesla Cybertruck in der Stadt eine gute Figur. Großes Interesse hat der Tesla-Pickup aber auch in der deutschen Offroad-Szene geweckt. Bei einem Vortreffen für das Offroad-Abenteuer „Five Mountains“, das im letzten Jahr mit über 100 Teilnehmern seine Premiere hatte, war Teslas Cybertruck ein viel diskutiertes Thema. Ein Reporter von teslamag.de war Ende Juni bei dem Vortreffen dabei und hat sich umgehört.
Offroader mögen Pickups – auch von Tesla?
Warum weckt der Edelstahl-Pickup von Tesla überhaupt Interesse in der Szene der Gelände-Reisenden? Matthias Krüger vom Offroad-Experten Daktec erklärt: „Pickups sind seit Jahren die oft einzigen und echten Offroader. Stabiler Aufbau, Allradantrieb und große Zuladung suchen wir bei anderen Autos vergebens. SUVs sind überhaupt keine Alternative. Klar, dass die Szene da auch auf den Cybertruck schaut.“
Trotzdem wird der Tesla Cybertruck auch kritisch gesehen. Nicht weil er als Elektrofahrzeug grundsätzlich auf Ablehnung stoßen würde, sondern aufgrund der noch nicht bestätigten Reichweite. Krüger dazu: „Wir fahren ja sehr lange Strecken und teilweise auch in Ländern, die meines Wissens nicht über die Infrastruktur zum Laden verfügen. Da bin ich mir nicht sicher, wie das funktionieren soll.“
Dennoch sei der Cybertruck eine spannende Sache, denn die angekündigte Leistungsfähigkeit des Antriebes ist ein großer Pluspunkt. Andere Pickups wie der Toyota Hilux schaffen oft nicht mehr als knapp über 160 PS, was bei größeren Lasten wie den beliebten Kabinenaufbauten beispielsweise von Gazell oder AluCab oft schon knapp ist. Und nach Ankündigungen des Tesla-Chefs soll es ja eine Solar-Option für den E-Pickup geben, die an jedem Sonnen-Tag zumindest einige Meilen Extra-Reichweite liefert.
Offroad-Chancen für Tesla Cybertruck
Insgesamt schienen sich die Teilnehmer des Treffens einig, dass man dem Stahl-Tesla eine Chance geben kann. Schließlich soll der Cybertruck mit Plaid-Antrieb bis zu 800 Kilometer Reichweite bieten, was mehr als genug auch für lange Etappen sein dürfte. Viele Offroad-Fans, war bei dem Treffen zu hören, verbringen ohnehin nicht alle Reisetage autark im Gelände, sondern steuern gern, gerade der Hygiene wegen, Campingplätze an. Dort sollten sich auch Möglichkeiten zum Laden finden.
Wie sich das angekündigte Exoskelett des Tesla Cybertruck im Gelände bewährt, wollte niemand vorhersagen, da die Erfahrungswerte dazu fehlen. Als großes Thema wurde das Fahrwerk angesehen. Hier gilt laut Krüger im Gelände die Maxime „So einfach wie nötig, so robust wie möglich.“ Eine luftgefederte Achse sollte es daher nicht sein. Krüger wünscht sich klassische Achs-Konstruktionen. Auch wenn es um Elektroautos geht, stehen bei Offroadern also klassische Tugenden im Vordergrund.