Bild: Tesla
Was die frühere Bundesregierung konnte, kann Tesla auch: Mitte 2020 führte die damals große Koalition eine Verdoppelung ihres Umweltbonus für den Kauf von Elektroautos ein, bezeichnet als Innovationsprämie und in einer Höhe von bis zu 3000 Euro zusätzlich, während der vorgeschriebene Hersteller-Anteil gleich blieb. Mit Anfang dieses Jahres ging die Prämie im allgemeinen Bonus auf, der insgesamt gesenkt wurde, und gut den halben Gesamtwert muss weiterhin der Hersteller von seinem Netto-Preis abziehen. Tesla aber stockt jetzt den eigenen Anteil um 2250 Euro auf – vorerst allerdings nur für deutsche Flottenkunden.
Tesla-Rabatt als „Innovationsprämie“
Wie einst beim staatlichen Umweltbonus bedeutet das eine Verdoppelung – und tatsächlich hat Tesla für den Business-Rabatt ebenfalls die Bezeichnung „Innovationsprämie“ gewählt. Darüber informierte das Unternehmen am Montag in einer Presse-Mitteilung für deutsche Medien, weil die eigenen Preise regelmäßig auf großes Interesse stoßen würden, wie es im Anschreiben heißt. Demnach begann die Aktion am Montag und gilt für alle Model 3 und Model Y, die jetzt bestellt und vor Ende August ausgeliefert werden.
Die Bezeichnung Innovationsprämie spricht dafür, dass es sich um ein rein deutsches Tesla-Angebot handelt, was ein Sprecher als aktuellen Stand bestätigte. Ebenso können derzeit nur B2B-Kunden davon Gebrauch machen, also Leasing-Gesellschaften und andere Käufer größerer Stückzahlen, die dafür ein eigenes Portal statt des öffentlichen Web-Konfigurators nutzen. Am Montag war in dem Portal bereits ein Hinweis auf den zusätzlichen B2B-Rabatt zu finden.
In seiner Mitteilung schreibt Tesla von insgesamt bis zu 9750 Euro Förderung für die eigenen Elektroautos durch die neue Aktion. Das setzt sich zusammen aus dem Hersteller-Anteil am Umweltbonus, der mindestens 50 Prozent der staatlichen Zahlung betragen muss, dies aber als Netto-Wert, dem Staatsbonus, der bei Model 3 und Model Y 4500 Euro beträgt, und der zusätzlichen Tesla-Prämie von 2250 Euro, ebenfalls netto zu verstehen.
Model 3 kostet netto ab 33.000 Euro
Die Gesamtsumme von 9750 Euro ergibt sich laut Tesla, weil der Hersteller-Anteil für das Model 3 schon zuvor über der Mindestanforderung lag und jetzt bei diesen 3000 Euro bleibt. Beim Model Y zog das Unternehmen vorher nur die mindestens vorgeschrieben 2250 Euro vom Listenpreis ab; auch das änderte sich nicht, sodass sich jetzt insgesamt 9000 Euro ergeben. Der deutsche Netto-Startpreis für ein Model 3 liegt damit für Business-Kunden nach Abzug der Tesla-Anteile bei gut 33.000 Euro, für das Model Y (s. Foto oben) rund 35.500 Euro.
Als eines der „idealen Flottenfahrzeuge für alle Anforderungen“ wird in der Mitteilung von Montag das Model 3 mit großem Akku und Heckantrieb (LR RWD) erwähnt, das speziell für geschäftliche Flotten konzipiert sei. Tatsächlich hatte Tesla diese Version, die es in den USA nur ganz am Anfang gab, in diesem April in Europa eingeführt, und zwar wie jetzt die eigene Innovationsprämie zunächst ebenfalls nur für B2B-Kunden. Am Wochenende tauchten allerdings Model 3 LR RWD im Bestand vorproduzierter Fahrzeuge für Privatkunden auf – vielleicht ein Indiz dafür, dass auch das neue Business-Angebot bald verbreitert wird.