Bilder: Tesla Motors
Wie bereits vor gut einer Woche angekündigt, stellte Tesla Motors am gestrigen Tage ihr neues Projekt vor, nämlich die Produktion von Batteriespeichern für den privaten und kommerziellen Gebrauch. Schon zuvor hatte die Deutsche Bank vermutet, dass eben dieser neue Geschäftsbereich höheres Potenzial haben könnte als viele Börsenspekulanten glauben.
Doch was will Tesla Motors mit diesen Akkuspeichern erreichen? Ganz einfach: Fossile Brennstoffe sollen nicht nur aus der Automobilindustrie verbannt, sondern möglichst überhaupt nicht mehr ausgeschöpft werden. Denn von dem Gesamtgebrauch gehen in Nordamerika ein Drittel für die Nutzung von Automobilen drauf und ein weiteres Drittel für die Erzeugung von Strom.
Die Stromversorgungsunternehen der Vereinigten Staaten verursachen allein zwei Milliarden Tonnen CO2, was einer Verbrennung von 225 Milliarden Gallonen an Treibstoff entspricht. Um dies auszugleichen bräuchte man laut der US Environmental Protection Agency eine Waldfläche von 1,6 Milliarden Acre. Deshalb will Tesla die Erneuerbare Energien voranbringen.
Zu diesem Zweck gibt es nun den neuen Geschäftszweig „Tesla Energy“, welcher für die Herstellung und den Vertrieb von Batteriespeicheranlagen für den privaten und kommerziellen Gebrauch eingeführt wurde. „Tesla ist nicht nur ein Unternehmen der Automobilindustrie, es ist ein Energie-Innovationsunternehmen“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung von Tesla Motors.
Der Akkuspeicher für den privaten Gebrauch wird „Tesla Powerwall“ genannt und dient dazu den Stromverbrauch über den Tag auszugleichen und Energie zwischenzuspeichern beziehungsweise durch Solaranlagen selbst zu konsumieren. Auch die Notstromversorgung wäre damit gewährleistet, wie ein Video auf Youtube von einem der 330 Tester bereits zuvor bewiesen hat.
Die Tesla Powerwall gibt es für den privaten Gebrauch in einer 10 kWh-Variante, welche eben für eine solche Notstromversorgung gedacht ist, oder aber in einer 7 kWh-Variante, welche den täglichen Bedarf decken soll. Die Powerwall kann sowohl innerhalb als auch außerhalb installiert werden und ist kompatibel mit einer Vielzahl an Invertern. Die Garantie beträgt hierbei 10 Jahre.
Der Preis für die 7 kWh-Batterie liegt bei 3.000 US-Dollar, wohingegen die 10 kWh-Batterie lediglich 500 US-Dollar Aufpreis kostet. Auf den Preis müssten noch der Inverter und die Installation einberechnet werden. In Nordamerika, wo diese Akkuspeicher aktuell ausschließlich erhältlich sind, wird die erste Auslieferung noch in diesem Sommer beginnen.
Für den Vertrieb und die Installation hat sich Tesla Motors zudem drei Partner mit an Bord geholt: Treehouse, SolarEdge und Green Mountain Power. Selbstverständlich wird auch SolarCity als Partner dabei sein, schließlich ist kein Geringerer als Elon Musk der Chairman dieses Unternehmens. Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – werden sie nicht explizit benannt.
Weitere Abnehmer solcher Batteriespeicher wird Tesla Energy bei Unternehmen finden. Diese Speichersysteme sollen auf Basis des Antriebsstrangs von Tesla Motors aufgebaut sein und zudem weitere Komponenten aus der Produktion der eigenen Elektrofahrzeuge enthalten. Somit können die Unternehmen die eigenen Solaranalgen in vollem Umfang zu jeder Tageszeit nutzen.
Wenn beispielsweise zu einer bestimmten Tageszeit besonders viel Strom verbraucht wird, wird die zuvor eingesparte und gespeicherte Energie aus der Solaranlage verwendet, um die Kosten möglichst gering zu halten. Aber auch hier kann die Notstromversorgung ein Unternehmen gar vor größeren wirtschaftlichen Verlusten bewahren, da die Arbeit nicht unterbrochen werden muss.
Zu den Kunden hierfür zählen bereits Amazon, die mit den Amazon Web Services (AWS) ihre bereits von Tesla bezogenen Akkuspeicher nun auf eine Kapazität von 4,8 Megawatt erweitern werden. Weitere Kunden sind die Einzelhandeslkette Target, die Weinkellerei Jackson Family Wines (JFW) und auch EnerNoc, welche die Tesla-Akkuspeicher in ein Energiespar-Gesamtkonzept integrieren.
Aber auch Stromversorgungsunternehmen sollen nicht zu kurz kommen. Für diese Größenordnung werden 100 kWh-Batteriepakete in einer Größe von 500 kWh bis gar 10MWh und mehr zusammengestellt, welche eine Stromversorgung von zwei bis vier Stunden gewährleisten können. Auch hier könnten hohe Belastungen zu bestimmten Tageszeiten ausgeglichen werden.
Zu den Kunden gehören Advanced Microgrid Solutions, OnCor, Southern California Edison und AES. Susan Kennedy, Mitbegründerin und CEO von Advanced Microgrid Solutions, erklärt: „Teslas mutiger Annäherungsversuch an die fortgeschrittene Batterietechnologie wird die Art wie wir unsere Städte bauen für immer verändern.“ Klingt sehr vielversprechend für die Zukunft von Tesla Energie.