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Fake-Duell: Tesla-Fan veröffentlicht KI-Spot mit Schauspieler, CEO Musk als Werbefigur für Gin

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Bilder: @realMeetKevin / @MaximumEffort (Musk und Reynolds in Fake-Videos, Montage teslamag.de)

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Zum ersten Mal in seiner Geschichte will Tesla versuchen, den Verkauf seiner Elektroautos mit bezahlter Werbung zu fördern, sagte CEO Elon Musk bei der Hauptversammlung in dieser Woche – und dann dauerte es nicht lang, bis Fans Vorschläge dazu machten oder auch gleich fertige Spots veröffentlichten. Ein aus Deutschland stammender Influencer etwa ließ den bekannten Schauspieler Ryan Reynolds in einem Fake-Video erzählen, dass ein Tesla Model 3 inzwischen insgesamt weniger kostet als ein Toyota Corolla. Doch Reynolds schlug wenig später zurück: indem er Musk seine eigene Gin-Marke loben ließ.

Unflätige Tesla-Werbung mit Schauspieler

Wenn er über die Gefahren von künstlicher Intelligenz spricht, was er zuletzt wieder häufig getan hat, meint der Tesla-Chef wahrscheinlich nicht nur neue Werkzeuge, die täuschend echt wirkende, aber eben erfundene, Bilder und Videos hervorbringen können. Doch diese sind bereits dabei, die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen zu lassen. In primitiverer Form wird schon länger versucht, verfälschte Videos mit Musk für Betrügereien einzusetzen.

Die neuen Werkzeuge aber machen solche Versuche, nicht nur mit Musk oder Tesla als Vehikel, überzeugender. So veröffentlichte der bekannte YouTuber MeetKevin gleich am Tag nach der Hauptversammlung einen eigenen Werbespot für Tesla. Darin tritt er aber nicht selbst auf, sondern legt die lobenden (und teils unflätigen) Worte KI-generiert dem Schauspieler Ryan Reynolds in den Mund. Mit der Aussage, man könne ein Model 3 jetzt für 36.490 Dollar nach Steuer-Gutschrift kaufen, und einem „f*ck yeah“ endet der gut 30 Sekunden lange Spot.

https://twitter.com/realMeetKevin/status/1658955545121021952

In einer Antwort auf seinen eigenen Twitter-Beitrag mit dem Video erklärte @realMeetKevin (der bürgerlich Kevin Schaffrath heißt und in Deutschland geboren wurde) gleich, es sei zum Teil mit Hilfe von KI für Fakes entstanden, und der Schauspieler selbst sei an der Produktion in Wirklichkeit nicht beteiligt gewesen. Er befand aber, dass Reynolds, unter anderem bekannt für seine Rolle in dem Superhelden-Film Deadpool, ein guter echter Marken-Partner für Tesla wäre, und bot an, dem Unternehmen kostenlos weitere Ideen für Werbung zur Verfügung zu stellen.

Künstlicher Musk lobt in Video Gin-Marke

Eine Reaktion darauf von Tesla-Seite bekam er zunächst nicht. Aber der in der Fake-Werbung zu sehende Schauspieler zeigte, dass er das auch kann: Seine Produktionsfirma Maximum Effort veröffentlichte ein eigenes Twitter-Video, in dem Tesla-Chef Musk für Gin der Marke Aviation wirbt; Reynolds hatte sie 2018 übernommen und zwei Jahre später für 610 Millionen Dollar an einen Getränke-Konzern verkauft. Ähnlich wie in der Vorlage wird der KI-Musk in dem Spot benutzt, um unter Einsatz verschiedener Kraftausdrücke Aviation Gin und dessen im Verhältnis zu einem Toyota Corolla niedrigen Preis zu loben.

https://twitter.com/MaximumEffort/status/1659273852185190423

Wenn zwei sich an einem solchen Spiel beteiligen, könne das katastrophale Folgen haben, schrieb @MaximumEffort zu dem eigenen Fake-Video, und Reynolds kommentierte es wie zuvor Musk den KI-Auftritt des Schauspielers für Tesla mit „nice“. Er schien die ungefragte Verwendung von sich selbst für gefälschte Werbung also mit Humor zu nehmen, statt sich darüber aufzuregen oder dagegen zu klagen. Das Thema ist aber natürlich trotzdem ernst. Tesla-Chef Musk gehört zu einer Gruppe von einigen hundert Experten, die in diesem März eine Pause bei der Weiterentwicklung modernster KI-Systeme forderten.

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