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Aktuell: Tesla kündigt FSD-Zulassungen in EU ab Februar 2026 an – Behörde widerspricht

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Bild: Tesla (FSD-Darstellung auf Website)

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Seit vielen Jahren können Tesla-Kunden in Europa die Option „volles Potenzial für autonomes Fahren“ (international und abgekürzt als FSD bezeichnet) kaufen – und schon fast ebenso lang warten sie darauf, etwas dafür zu bekommen, denn anders als in den USA brauchen derartige modernen Assistenz-System in Deutschland und dem Rest der EU eine spezielle Zulassung. Von Tesla war dazu bislang wenig mehr zu hören als die Bitte von CEO Elon Musk an europäische Kunden, sich bei lokalen Behörden für die Genehmigung von FSD einzusetzen. Jetzt veröffentlichte das Unternehmen Informationen zu dem Prozess und zum Zeitplan – denen eine von ihm genannte Behörde teilweise widersprach.

Noch kein Tesla-FSD in Europa

Völlig autonomes Fahren verkauft Tesla im US-Konfigurator schon seit September 2024 nicht mehr. Damals kam hinter „Full Self-Driving“ in Klammern der Hinweis „supervised“, also überwacht, und der Text zu der Option wurde vorsichtiger. Auch die Beschreibung auf der deutschen Website hat Tesla inzwischen angepasst. Für 7500 Euro kann man zwar weiterhin potenzielle Autonomie bestellen. Ähnlich wie in den USA wird darunter aber erläutert, dass auch nach zukünftigen Updates noch „minimale Fahrereingriffe“ erforderlich sein werden, was sich nicht nach autonomem Fahren anhört, sondern nach bloßer Unterstützung.

Immerhin wird die in den USA immer besser, denn dort startete Tesla schon vor fünf Jahren einen Beta-Test mit neuer FSD-Software, die das alte Musk-Versprechen von autonomen Elektroautos zur Realität machen soll und inzwischen bei Version 14.2 angekommen ist. Fast seit dem Beginn des Tests hoffen Tesla-Kunden in Europa, dass FSD zumindest in eingeschränkter Form auch zu ihnen kommt. Weil das bislang ausblieb, nimmt die Unzufriedenheit zu, zumal Tesla wohl wegen der anstehenden Umstellung auf die neue FSD-Basis seinen Standard-Autopiloten mit Tempomat und Lenkassistent für Europa nicht erkennbar weiterentwickelte.

Tesla informiert über FSD-Pläne

Hinter den Kulissen aber arbeitet Tesla nach eigenen Angaben intensiv daran, FSD für Europa möglich zu machen. Vor kurzem ließ ein leitendes Mitglied des KI-Teams wissen, über ein Wochenende stapelweise FSD-Dokumente für die EU geschrieben zu haben. Dazu lieferte das offizielle X-Konto des Unternehmens für den Raum EMEA jetzt Details nach. So soll die niederländische Behörde RDW zugesagt haben, im Februar 2026 eine Zulassung von FSD-Funktionen für das eigene Land zu erteilen. Dem könnten sich andere Länder anschließen, bevor es eine EU-weite Abstimmung gebe.

Wenn alles ideal läuft, würden also Kunden mit FSD-Option nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in weiteren EU-Ländern, Zugriff auf Funktionen bekommen, die bislang nicht allgemein geregelt sind. Als Beispiele nennt Tesla in dem Beitrag Fahrassistenz abseits von Schnellstraßen und vom System eingeleitete Manöver ohne Hände am Lenkrad. Dafür braucht das Unternehmen nach den Angaben eine Ausnahme-Genehmigung und muss für die übrigen Aspekte die Einhaltung bestehender Vorschriften belegen. Interne Tests auf EU-Straßen über 1 Million Kilometer seien sicher verlaufen.

Niederländische Behörde widerspricht

Wirklich fest zugesagt („committed“) aber ist die Ausnahme in den Niederlanden ab Februar 2026 offenbar nicht. In dem X-Beitrag ruft Tesla ähnlich wie zuvor CEO Musk dazu auf, der RDW dafür zu danken, dass sie die Zulassung so schnell wie möglich erteilt. Am Montag nahm die Behörde selbst dazu Stellung: In einer Mitteilung bestätigte sie, mit Tesla einen Zeitplan für die Zulassung von überwachtem FSD erstellt zu haben. Ob er eingehalten wird, bleibe jedoch abzuwarten. Zudem bat RDW darum, sie in der Angelegenheit nicht mehr zu kontaktieren, weil dies unnötig Zeit koste und keinen Einfluss auf das Ergebnis habe.

Ob bei einer positiven Entscheidung wie erhofft rasch weitere nationale Behörden in der EU folgen würden, ist natürlich erst recht offen. Außerdem erwähnt Tesla, dass es bei all dem vorerst nur um „Level 2“ geht, also lediglich um Assistenz-Systeme, bei denen die Verantwortung durchgängig beim Fahrer liegt.

Tesla-Chef will echte Autonomie in USA

Für die USA dagegen hat CEO Musk bei der Hauptversammlung Anfang November angekündigt, dass in wenigen Monaten menschliche Aufpasser in den Model-Y-Robotaxis in der Stadt Austin wegfallen und normale Tesla-Kunden beim Fahren SMS schreiben dürfen sollen. Das würde zumindest zeitweise echte Autonomie erfordern, also Level 3 oder höher. Der Tesla-Chef sagt seit Jahren voraus, dass dieses Problem mit FSD im Grunde gelöst sei. Manche Analysten bestätigen das, andere weisen auf anhaltende Fehler auch neuer Versionen der Software und zunehmende Konkurrenz bei autonomem Fahren und Robotaxis hin.

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